FAQ zum Energiemanagement

Was ist die DIN EN ISO 50001?

In der international geltenden Norm ISO 50001 (bzw. der Vorgängernorm EN16001, die bis zum 24. April 2012 galt) werden die Anforderungen an ein Energiemanagementsystem beschrieben, das ein Unternehmen in die Lage versetzt, seine energetische Leistung durch systematisches Vorgehen kontinuierlich zu verbessern und zugleich die gesetzlichen Anforderungen an die Organisation zu berücksichtigen. Die wesentlichen Energieeiflussfaktoren des Unternehmens werden hier aufgezeigt, Einsparmaßnahmen und Verbesserungsvorschläge erarbeitet und bewertet und dann Schritt für Schritt umgesetzt und laufend weiterentwickelt. Durch das systematische Herangehen kann die die Energieeffizienz des Unternehmens langfristig immer weiter verbessert werden.

Wie lange ist ein Zertifikat nach ISO 50001 gültig?

Ein Zertifikat nach ISO 50001 ist drei Jahre gültig. Durch jährliche Überprüfungsaudits wird das Zertifikat aufrechterhalten. Nach jeweils drei Jahren kann die ISO 50001-Zertifizierung durch eine Rezertifizierung wiederum um drei Jahre verlängert werden.

Was bedeutet Matrixverfahren bei der ISO 50001 Zertifizierung?

Matrixverfahren angewandt werden. Gegenüber der gesonderten Zertifizierung der einzelnen Standorte ergeben sich dadurch oft erhebliche Kostenvorteile. Voraussetzung dafür ist eine definierte Zentrale der Organisation, die für das Festlegen und Überwachen des Managementsystems zuständig ist. Die einzelnen Standorte können gesellschaftsrechtlich selbständig oder abhängig sein, müssen aber dem gemeinsamen Managementsystem unterliegen.

Detaillierte Informationen zur Durchführung einer Matrixzertifizierung finden Sie hier.

Energieaudit nach DIN EN 16247-1 im Rahmen des EDL-G | Energieaudit nach Artikel 8 der EU-Energieeffizienz-Richtlinie (EED)

Die Bestimmungen des § 8 ff. EDL-G (Gesetz über Energiedienstleistungen und andere Energieeffizienzmaßnahmen) setzen die europäische Pflicht zur Durchführung von Energieaudits in großen Unternehmen in deutsches Recht um (Artikel 8 der europäischen Energieeffizienzrichtlinie, 2012/27/EU, EED).

Das heißt: Alle vier Jahre müssen alle Unternehmen, die den Status Nicht-KMU besitzen, im Rahmen des Energiedienstleistungsgesetzes (EDL-G) ein Energieaudit nach den Anforderungen der DIN EN 16247-1 durchführen oder alternativ ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 bzw. ein Umweltmanagementsystem nach EMAS einrichten. Dabei übernimmt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkotrolle (BAFA) die Überwachungsfunktion und hat in diversen Merkblättern für Energieaudits und einem Leitfaden für die Berichterstellung die Anforderungskriterien konkretisiert.

Ein Energieaudit nach DIN EN 16247-1 muss von qualifizierten Energieberatern oder qualifiziertem internem Unternehmenspersonal (§8 b EDL-G) durchgeführt werden.

Aufgrund des schlanken Matrixprüfverfahrens bietet sich die ISO 50001 für multinational operierende Unternehmen mit mehreren Standorten in verschiedenen EU-Ländern als effiziente und meist kostengünstigste Compliance-Lösung an. Sie erlaubt es Unternehmen, die energetischen Leistungen ihrer Betriebe zentral zu erfassen, auszuwerten und zu steuern. Sehr hilfreich erweist sich hierbei unser kostenloses Energieerfassungstool und unser in sieben Sprachen erhältlicher, kostenloser Leitfaden Energiemanagement.

 

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