Klimaschutz im Wasserglas – der CO2-Fußabdruck des Lebenselixiers

Leitungswasser aus dem Hahn oder importiertes Mineralwasser aus der Flasche? Wie groß ist der Einfluss auf das Klima bei unseren Trinkgewohnheiten?

Von Staaten über Unternehmen bis hin zum Einzelnen – vor dem Hintergrund der zunehmend in den Fokus rückenden Klimadebatte ist auch jeder Verbraucher gefragt, seinen persönlichen Einfluss auf das Klima zu hinterfragen. Dies fängt schon im Alltag an, etwa bei unseren Lebensmitteln, von denen Wasser eines der Wichtigsten ist.

Eigentlich wollen wir ja nur unseren Durst stillen – und dafür reicht in vielen Regionen Leitungswasser allemal. Modernen Konsumenten ist das aber nicht genug. Oft soll Wasser etwas Besonderes sein, sodass es heute aus beinahe jedem Winkel der Erde, aus den Abruzzen, dem Himalaja oder gar Südafrika an eine Vielzahl von Orten auf der ganzen der Welt versandt wird.

Mineral- und Tafelwasser sind längst die beliebtesten Getränke der Deutschen, weit vor dem Bier. Exklusivität hat aber auch ihren (Transport-) Preis. Sie benötigt ungeahnte Ressourcen, wie ein entsprechender Vergleich von Mineral- und Leitungswasser zeigt.

Hinweise auf große Unterschiede

Eine Studie der GUTcert hat ergeben, dass der produktbezogene CO2-Fußabdruck – der sogenannte Product Carbon Footprint – von Mineralwasser um bis zu tausendmal höher liegen kann, als der von Leitungswasser. Die Gründe hierfür liegen im Wesentlichen in den vor- und nachgelagerten Emissionen der Mineralwasserbereitstellung. Große CO2-Mengen fallen vor allem durch die Herstellung und Entsorgung der Glas- oder PET-Flaschen und deren Transport von der Quelle über den Verbraucher bis hin zum Entsorgungs- bzw. Recyclingbetrieb an. Hier hat der Verbraucher mit seiner Kaufentscheidung eine enorme Möglichkeit, Einfluss auf das Klima zu nehmen.

Wie hoch ist der Carbon Footprint der einzelnen Produkte? Welche weiteren Einflüsse spielen bei dessen Berechnung eine Rolle? Ist das Verwenden von Glas- oder PET-Flaschen besser für unser Klima?

Prof. Dr.-Ing. Jan Uwe Lieback, Geschäftsführer der GUTcert und Professor für Umweltmanagement und Nachhaltige Entwicklung der ESCP Paris hat das Thema aufbereitet und wird sich Fragestellungen wie diesen beim Innovationstag Zertifizierung 2020 am 17.01.2020 in unserer Akademie ausführlich widmen.

Am Ende kann sich jeder selbst die Frage beantworten: Muss es wirklich das exotische Mineralwasser vom andern Ende der Welt sein oder kann man seinem Leitungswasser auf andere, klimaschonende Weise zur gewünschten Spritzigkeit verhelfen?

Ansprechpartner

Haben Sie Fragen oder Hinweise zum Thema Carbon Footprint? Wenden Sie sich gerne an Frank Blume.

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