Roadmap 2050 für die Chemieindustrie

Verband der Chemischen Industrie (VCI) stellt Roadmap vor: „Auf dem Weg zu einer treibhausgasneutralen chemischen Industrie in Deutschland“

Ziel der Roadmap ist es, für Politik, Gesellschaft, aber auch für die eigene Branche einen Überblick darüber zu schaffen, welche Rahmenbedingungen und Technologien notwendig sind, um überhaupt Treibhausgasneutralität in der Chemie zu ermöglichen. Diese Punkte wurden daher im Auftrag des VCI von DECHEMA und FutureCamp über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr untersucht.

Drei Pfade auf dem Weg zur möglichen Treibhausgasneutralität

Die Roadmap zeigt anhand dreier Pfade auf, wie eine Transformation des Sektors hin zu Treibhausgasneutralität 2050 vonstattengehen könnte.

Der Referenzpfad würde die Klimabilanz der Branche insbesondere durch Effizienzmaßnahmen in den Anlagen und einen Kohleausstieg bereits bis 2030 deutlich verbessern. Hier sinkt das Emissionsniveau nach 2030 nur noch langsam. Dies verdeutlicht, dass die Chemiebranche in bereits den vergangenen Jahrzehnten hohe Vorleistungen erbracht hat.

Der Technologiepfad zeigt auf, dass nach 2030 die Treibhausgasminderung auch noch stärker, als im Referenzpfad angegeben, ausfallen könnte. Dieses könnte man z.B. durch ein verbessertes mechanisches und chemisches Recycling erreichen, mit dem Kunststoffe wieder als Ausgangsmaterial für die Produktion von Basischemikalien verwendbar werden. Für neue Prozesstechnologien werden die Unternehmen jedoch deutlich in Forschung und Entwicklung investieren müssen. Ohne staatliche Förderung und Unterstützung werden diese Bemühungen jedoch schwierig werden.

Für den Pfad Treibhausgasneutralität müssten die zuvor beschriebenen Maßnahmen noch verstärkt werden. Technologien werden auf diesem Pfad, unabhängig von ihrer Wirtschaftlichkeit, bereits dann eingeführt, wenn sich aus ihrem Einsatz eine CO2-Ersparnis ergibt. So würden bis 2050 alle konventionellen Verfahren der Basischemie durch alternative Verfahren ohne CO2-Emissionen ersetzt. Hierfür ist es allerdings notwendig, dass die Technologien auch in der Breite wirken und der deutsche Strommix weitgehend dekarbonisiert ist.

Politik muss wirksame Rahmenbedingungen setzen     

Unternehmen können das Ziel Treibhausgasneutralität nur erreichen, wenn sie auf dem Weg dorthin wettbewerbsfähig bleiben. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Verfügbarkeit erneuerbaren Stroms. Diese muss in Zukunft nicht nur in sehr großen Mengen, sondern nach der Roadmap des VCI auch zu Kosten von nicht mehr als 4 Cent je Kilowattstunde zur Verfügung stehen. Ohne diese Rahmenbedingungen ist das Einführen neuer Technologien unrentabel und würde die Implementierung vieler Neuerungen erheblich verzögern.

Ansprechpartner

Für Fragen und weitere Informationen zum Thema kontaktieren Sie gerne Neno Rieger.

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