Kann das Palmöl in unserer Weihnachtsschokolade nachhaltig sein?

Palmöl ist in der Produktion von Schokolade weit verbreitet und trägt zu ihrer cremigen Eigenschaft bei. Wie aber kann eine nachhaltige Produktion dieser umstrittenen Zutat gewährleistet werden?

Palmöl hat eine ausgezeichnete Hitze- und Oxidationsstabilität, eine ungewöhnlich hohe Konzentration von Carotinen und Vitamin E, und Ölpalmen sind erheblich ertragreicher als vergleichbare Ölpflanzen: Daher ist dieser Rohstoff in der Produktion von Lebensmitteln wie Schokolade, aber auch bei Waschmitteln, Kerzen und zahlreichen Kosmetikprodukten allgegenwärtig.

Vor allem für Schokoladen mit Füllung wird Palmöl verwendet. Denn die Alternativen wie Raps- und Sonnenblumenöl machen die Schokolade oft zu weich und Extrakte der Kokospalme oder Soja haben oft eine schlechtere Ökobilanz als Palmöl.

Palmen statt Regenwald

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und „Rettet den Regenwald“ weisen jedoch auf eine großflächige Abholzung von Regenwäldern hin, die oft mit dem Ausbau von Palmplantagen einhergeht. Die Forschungsergebnisse der FAO bestätigen, dass zwischen 1990 und 2005 1,87 Millionen Hektar Palmölplantagen in Malaysia und mehr als 3 Millionen Hektar in Indonesien neu angelegt wurden. Der Roundtable for Sustainable Palm Oil (RSPO) hat daher einen weltweiten Zertifizierungsstandard entwickelt, der den nachhaltigen Anbau von Palmöl gewährleistet, das in Lebensmitteln wie Schokolade verarbeitet wird.

Wie wird der RSPO-Standard umgesetzt?

Palmölproduzenten lassen ihren Produktionsprozess gemäß den RSPO Prinzipien und Kriterien von akkreditierten Zertifizierungsstellen verifizieren und erhalten ein Zertifikat. Alle Organisationen in der Lieferkette des Palmöls werden vor Ort auditiert, um zu vermeiden, dass nicht zertifiziertes Palmöl als nachhaltig verkauft wird. Die umwelt- und sozialfokussierten RSPO-Prinzipien und Kriterien werden alle fünf Jahre weiterentwickelt. Diese Revisionen finden gemäß den Standard Operation Procedures for Standards Setting (2014) statt und fordern besondere Schritte ein, wie etwa die Rücksprache mit Stakeholdern.

19 Prozent der Palmölproduzenten weltweit und Firmen wie Unilever, Dr. Oetker, Ölz Meisterbäckerei und Rapunzel sind mittlerweile Mitglieder des RSPO und erhöhen so die Transparenz der Prozesse und Praktiken in der globalen Palmölproduktion. RSPO-Mitglieder stellen also sicher, dass ihre Lebensmittelprodukte, wie eben die Schokolade, die Sie auf den Weihnachtsteller legen, aber auch die Kerzen am Adventskranz und das Waschmittel für den neuen Pullover mit nachhaltigem Palmöl hergestellt werden.

Die GUTcert unterstützt diese Entwicklung als akkreditierte Zertifizierungsstelle für RSPO und bietet ihre Fachkompetenz zur Zertifizierung nach RSPO an.

Ansprechpartner

Wenn Sie Fragen zum RSPO oder Interesse an einer RSPO-Zertifizierung haben, wenden Sie sich gerne an Elisabeth Gebhard.

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