Vom Energiemanagement zum Carbon Footprint: die nächsten Schritte
Sie haben bereits ein funktionierendes EnMS nach ISO 50001? Dann ist der Weg zum Erstellen eines Carbon Footprint für Ihr Unternehmen oder einzelne Produkte nicht mehr weit.
Zunehmend ambitioniertere Ziele und Maßnahmen in Energie- und Klimapolitik auf globaler, europäischer und nationaler Ebene ebnen den Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft. Mit dem Klimaschutzplan 2050 (KSP 2050) will Deutschland das Pariser Abkommen umsetzen, das für die zweite Hälfte des Jahrhunderts weltweite Treibhausgasneutralität und somit eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad vorsieht.
Vor diesem Hintergrund sieht die deutsche Energiepolitik neben dem Umstieg auf Ökostrom und erneuerbare Energieträger auch die Erhöhung der Energieeffizienz vor. Ein Grundsatz, der auf Projekte zur Energieeinsparung und Klimaneutralität angewendet wird ist: Wo möglich, Vermeiden, dann weiter Verringern und abschließend die unvermeidbaren THG-Emissionen kompensieren.
Energiemanagement
In Energiemanagementsystemen (EnMS) wird der Fokus bislang auf die ersten beiden Aspekte des Energie-vermeidens und -verringerns gelegt und betrifft somit zum großen Teil die Energieeffizienz. Hierbei werden die direkten Verbräuche und damit auch nur die direkten Emissionen betrachten und indirekte Emissionen aus vorgelagerten Prozessen der Energiegewinnung oder Materialbeschaffung außenvor ge¬lassen.
Carbon Footprint
Der Carbon Footprint betrachtet – je nach Bilanzgrenze oder Lebenszyklus – sämtliche Emissionen, d.h. die direkten und die indirekten und inkludiert optional auch vor- und nachgelagerte Emissionen. Bei einem Unternehmen können dies Emissionen sein, die etwa durch das Beziehen von Strom und Wärme, durch den Transport von Gütern, durch Dienstreisen an anderer Stelle entstehen.
Bei der Herstellung von Produkten können Emissionen u.a. bei der Rohstoffgewinnung, der Beschaffung, der Verarbeitung, durch die Verpackung, beim Transport, in der Nutzungsphase und bei der Entsorgung entstehen. Demnach betrachtet der Carbon Footprint gegenüber dem EnMS nicht nur den effizienten Einsatz der verfügbaren Energie innerhalb des Unternehmens, sondern setzt sich darüber hinaus auch intensiv mit den THG-Emissionen der Erzeugung auseinander.
Veranstaltungen
In der GUTcert-Veranstaltung „Vom Energiemanagement zum Carbon Footprint: die nächsten Schritte“ geben wir Ihnen einen Überblick über aktuelle Entwicklungen zum Klimawandel, die Motivation für Unternehmen, ein Klimamanagement aufzubauen, die Schnittstellen zwischen EnMS und Carbon Footprint und das Datenmanagement, um einen Carbon Footprint zu erstellen. Sie erhalten einen Überblick über Schritte, Methoden und Initiativen für das Entwickeln eines Klimaziels und Pfade für eine CO2-freie Produktion/Geschäftstätigkeit (Energie-, Klimaschutzpolitik, CO2-Preisentwicklung, Verfügbarkeit Erneuerbarer Energien). Die Veranstaltung findet am 22.06.2020 als Online-Seminar statt.
In der digitalen Abschlussveranstaltung des F+E-Projekts „Innovationen und digitale Lösungen für Product Carbon Footprint und Ökobilanzierung“ am 10.06.2020 werden darüber hinaus neue Vorgehensweisen bei PCF und CCF vorgestellt. Innovationsaspekt ist hier, dass sich der CO2-Fußabdruck auf Echtzeitdaten bezieht und produktscharf ist.
Die GUTcert hat das von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU) geförderte Projekt von ÖKOTEC, co2online und dem Anwendungspartner Hydro Aluminium Rolled Products als Beirat fachlich begleitet. Unsere Experten sind mit einem Fachvortrag vertreten und in eine Paneldiskussion eingebunden.
Am 10.06.2020 von 14:00 – 15:00 Uhr findet in Kooperation mit ÖKOTEC und ClimatePartner ein kostenloses Webinar über den Einstieg ins Klimamanagement und Schnittstellen zum Energiemanagement statt.
Falls Sie weitere Fragen oder Hinweise zum Carbon Footprint haben, wenden Sie sich gerne an Frank Blume oder Nicolas Fouquet.