ISO-Normen und Klimawandel – eine Übersicht
Es gibt eine ganze Reihe von „grünen“ ISO Standards. Wir bieten einen Überblick über die verschiedenen Normen und erklären die neue Norm ISO 14030 zu grünen Anleihen
Die riesigen Herausforderungen, die zur Bekämpfung des Klimawandels auf uns zukommen, fordern eine effiziente und gut aufeinander abgestimmte Klimastrategie verschiedener Staaten, Unternehmen und weiterer Akteure. Normen sorgen hier für Vergleichbarkeit, erleichtern den Marktzugang und dienen als Katalysator für Innovationen. Sie können so eine entscheidende Stütze für unternehmerisches Klimamanagement sein. Die Internationale Organisation für Normung (ISO) hat zu diesem Zweck eine Reihe von Standards entwickelt, die im Folgenden kurz dargestellt werden.
Umweltnormen der ISO
Generell lassen sich die Normen in die Bereiche Umweltmanagement, Treibhausgasbilanzierung, Klima-schutz und -anpassung, Finanzierung, und Unternehmenskommunikation aufteilen.
Im Bereich Umweltmanagement sind die bedeutendsten Normen die ISO 14001 für allgemeines Umwelt-management und die ISO 50001 für Energiemanagement. Auch im Segment Treibhausgasbilanzierung existieren unterschiedliche Normen.
Zum einen können sich Unternehmen ihren Corporate Carbon Footprint nach ISO 14064-1 verifizieren lassen, nachdem sie ihre Treibhausgaserklärung für einen festzulegenden Bilanzrahmen erstellt haben.
Außerdem besteht die Möglichkeit, den Product Carbon Footprint Ihrer Produkte oder Dienstleistungen nach ISO 14067 zu erstellen und verifizieren zu lassen. Dieser gibt Auskunft über die Treibhausgasemissionen, die während des gesamten Lebenszyklus entstehen und kann die Kaufentscheidung Ihrer Kunden positiv beeinflussen.
Zusätzlich können Sie sich die Treibhausgasbilanz einzelner Projekte nach ISO 14064-2 zertifizieren lassen.
Einen von unabhängiger Stelle geprüften Carbon Footprint können Sie sowohl als Informationsquelle für die Erfassung von Einsparpotentialen nutzen als auch als vertrauensbildende Maßnahme für Ihre PR- und Marketingzwecke.
ISO 14030 – Die Standardisierung von grünen Anleihen
Um in Zukunft nachhaltige Lösungen zu schaffen, werden private Initiativen und Kapital benötigt. Grüne Anleihen sind eine Möglichkeit zur Finanzierung von Klima- und Umweltinvestitionen. Vor der ISO 14030 gab es jedoch keine einheitlichen Regelungen, nach welchen Kriterien sich eine Anleihe als „Green Bond“ qualifizieren lässt. Investoren mussten eigenhändig überprüfen, ob eine Anlage auch tatsächlich den eigenen Anforderungen an Klimafreundlichkeit entspricht. Hier schafft die ISO 14030 Klarheit und Vergleichbarkeit und ebnet somit den Weg zu einem nachhaltigeren Finanzsektor.
Mehr Wissen
Sie wollen mehr über die Zertifizierung von Umweltsystemen erfahren? In unserer Akademie bieten wir Veranstaltungen rund um die Themen Carbon Footprint, Zertifizierung und vieles mehr an. Hier geht’s zur Übersicht Seminare der GUTcert.
Oder wollen Sie Ihr Unternehmen sogar klimaneutral stellen? Dann finden Sie unter www.klimaneutralität.de weiterführende Informationen.
Ansprechpartner
Fragen rund um das Thema Carbon Footprint und Klimaneutralität beantwortet Ihnen gern Frank Blume.