Managementsysteme auf dem Weg zur Dekarbonisierung

Stand zur Etablierung eines Klimamanagements in laufenden Normungsverfahren

Auf der Internetseite www.ourworldindata.org wird darauf hingewiesen, dass ca. dreiviertel der Treibhausgasemissionen auf den Sektor Energie zurückzuführen sind: Klimaaspekte sollten im Energiemanagement also auf jeden Fall berücksichtigt werden.

Auf dem Innovationstag der GUTcert am 19.01.24 gab Dr. Nathanael Harfst, Mitarbeiter im DIN-, CEN- und ISO-Normenausschuss für Energieeffizienz und Energiemanagement, einen Einblick, wie das Thema Dekarbonisierung und Klimamanagement in die Energiemanagementnorm integriert werden könnte. Eine umfassende Überarbeitung der ISO 50001 ist dabei nicht vorgesehen, aber die ISO 50001-2 zu Energiemanagement und Dekarbonisierung wird derzeit entwickelt. Sie hat zum Ziel, zu bestätigen, dass die Organisation sich auf dem Weg der Dekarbonisierung befindet und energiebezogene Treibhausgasemissionen monitort, Ziele setzt und reduziert.

Klimamanagement wird in verschiedenen Bereichen der Normung adressiert. So wurde im vergangenen Jahr die neue ISO 14068-1 zur Carbon Neutrality veröffentlicht und an dieser Stelle bereits besprochen. Sie regelt den Status carbon neutral, wann man sich so nennen darf, und baut auf den ISO-Normen 14064-1 und 14067 auf.

Wie steht es um das Etablieren eines Klimamanagements in bestehende Systeme? An der Integration eines Klimamanagements im Rahmen von EMAS wird derzeit gearbeitet. Dazu, wie ein Baustein Klimamanagement gestaltet sein kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Er kann beispielsweise als „freiwillig durchführbar“ aber auch als „verpflichtend“ entwickelt werden. Beim Umweltbundesamt läuft dazu aktuell ein Forschungsprojekt.

Die ISO 14002-3 ist als Erweiterungsmodul der ISO 14001 geplant und befindet sich im Entwurfsstadium. Darin geht es auch darum, klimabezogene Umweltaspekte zu adressieren. Das Management von Treibhausgasemissionen und klimabezogene Risiken und Möglichkeiten sollen hier berücksichtigt werden.

Es sieht also danach aus, dass an verschiedene etablierte Managementnormen ein Klimamanagement angedockt wird, was dazu beitragen kann, dass Unternehmen, die bereits ein System etabliert haben, hier einfach um den Aspekt Klimamanagement erweitern können und so einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Transformation leisten können.

Ansprechperson

Haben Sie Fragen oder Hinweise zum Thema? Wenden Sie sich gerne an Florian Himmelstein.

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