FAQ zu Carbon Footprint und Klimaneutralität:

Kontext

Was verursacht die globale Erwärmung?

Der Klimawandel wird durch den Treibhauseffekt herbeigeführt: Treibhausgase in der Erdatmosphäre lassen Sonnenwärme zwar in die Atmosphäre eindringen, behindern jedoch deren Abstrahlung zurück in den Weltraum. Viele dieser Gase sind natürliche Bestandteile der Erdatmosphäre. Durch menschliche Tätigkeit ist jedoch die Konzentration einiger Treibhausgase stark angestiegen. CO2 ist dabei das mengenmäßig am meisten durch menschliche Tätigkeiten erzeugte Treibhausgas: 63% der durch Menschen verursachten Klimaerwärmung wird darauf zurückgeführt.

Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist heute 40% höher als zu Beginn der Industrialisierung. Auch andere Treibhausgase werden in geringeren Mengen emittiert, behindern jedoch die Abstrahlung der Sonnenwärme zurück in das Weltall tausendfach wirksamer als CO2. 19% der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung ist auf das Treibhausgas Methan (CH4) zurückzuführen, 6% auf Distickstoffoxid (N2O). Den Rest machen vor allem fluorierte Gase aus. Die Menge der in der Atmosphäre natürlich vorkommenden Treibhausgase erhöht sich enorm, vor allem durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, die Abholzung von Regenwäldern und die Viehzucht.

Warum ist der Klimawandel ein ernstes Problem?

Steigende Durchschnittstemperaturen und der sich stetig erhöhende Meeresspiegel sind nur zwei der vielfältigen Auswirkungen des Klimawandels. Er führt zu einer veränderten Klimavariabilität – starke kurzfristige Klimaschwankungen und häufigere Extremwetterereignisse wie Starkregen oder Hitzesommer sind die Folge.

Besonders bedrohliche Risiken sind die verringerte Qualität und Quantität von Trinkwasser und Anbaubedingungen für Grundnahrungsmittel. Auch das veränderte bzw. verlängerte Auftreten biologischer Allergene (z.B. Pollen) und das gehäufte Auftreten sogenannter Vektoren (Krankheitsüberträger wie Zecken oder Stechmücken) gibt Anlass zur Sorge. Die Verschiebung der Zeiträume, in denen Pflanzen wachsen, blühen und Früchte tragen hat zudem Einfluss auf die landwirtschaftliche Produktion.

Auch Wirtschaft und Verkehr werden beeinträchtigt: Straßen und Schienen werden von Starkregen unterspült und leiden unter hohen Temperaturen, Binnenwasserstraßen leiden unter Hoch- oder Niedrigwasser. Zudem beziehen viele Kraftwerke ihr Kühlwasser aus Flüssen und speisen es erwärmt wieder ein: Ist das Flusswasser zu warm oder durch Sommerhitze stark dezimiert, müssen Kraftwerke im Notfall abgeschaltet werden.

Was bedeutet Klimaneutralität? Was ist der Unterschied zwischen CO2-neutral und klimaneutral?

Klimaneutralität ist der Gleichgewichtszustand zwischen der Emission von Kohlenstoff und dessen Aufnahme aus der Atmosphäre in sog. Kohlenstoffsenken. Das bedeutet, Klimaneutralität ist erreicht, wenn keine Treibhausgase emittiert werden, die über jene hinausgehen, die durch die Natur oder sonstige Senken aufgenommen werden können.

Neben Treibhausgasen spielen jedoch auch weitere Indikatoren für die Erderwärmung eine Rolle, etwa die Verunreinigung von Böden und Gewässern, der Rohstoffverbrauch und die Biodiversität. Das Betrachten aller Umweltauswirkungen ist für das Klima unabdingbar, jedoch sehr komplex und mit großem Aufwand verbunden.

Deshalb liegt, konform zur Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, der Fokus zunächst auf dem ersten Schritt zur Klimaneutralität: den Treibhausgasen (CO2-Neutralität). Die Ende 2023 veröffentlichte Norm ISO 14068-1:2023-11 nennt diesen Zustand, an dem alle nicht vermeidbaren Emissionen kompensiert werden, also wenn THG-Emissionen und THG-Entzug sich die Waage halten, „Carbon Neutral“. Da die Norm noch nicht ins Deutsche übersetzt wurde, nennen auch wir es derweil Carbon Neutral.

Was ist das Global Warming Potential (GWP) und was sagen CO2-Äquivalente (CO2e) aus?

Bei der Erstellung von Treibhausgasbilanzen (Carbon Footprints) werden, wie der Name schon andeutet, nicht nur Kohlenstoffdioxid, sondern auch weitere klimaschädliche Gase (Treibhausgase) betrachtet. Diese klimarelevanten Gase wurden im Kyoto-Protokoll definiert und jährlich über das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) bewertet.

Neben CO2 werden beispielsweise Gase wie Methan (CH4), das hauptsächlich durch Landwirtschaft und Gasleckagen freigesetzt wird mit bilanziert. Ebenso dazu gehören verschiedene Kühlmittel, Lachgas (N2O) aus Düngemitteln und der chemischen Industrie und Schwefelhexafluorid (SF6), das als Isoliergas in der Hochspannungstechnik Verwendung findet.

All diese zusätzlichen Gase haben einen großenteils deutlich stärkeren Einfluss auf das Klima als CO2. Um die Relevanz der Gase anschaulicher vergleichen zu können, wurde das sogenannte „Global Warming Potential“ (GWP) definiert.

Das GWP von Methan hat, bezogen auf die Wirkung über 100 Jahre, den Wert 28. Das bedeutet, dass die Auswirkung auf das Klima von 1 t Methan genauso schädlich ist wie die von 28 t CO2. Insbesondere teilhalogenierte oder perfluorierte Kohlenwasserstoffe haben oft vierstellige GWP-Werte. Die Skala geht bis zu SF6 mit einem GWP von 23.500.

Um Carbon Footprints vergleichbar darstellen zu können, wird daher die gesamte Menge an Treibhausgasemissionen neben der Aufteilung in die einzelnen Gase auch in sogenannten CO2-Äquivalenten (CO2e) angegeben. Dabei werden Nicht-CO2-Treibhausgase über ihr GWP in CO2e umgerechnet.

Ein Beispiel verdeutlicht dies:
Hätte ein Unternehmen eine Emissionsmenge von jährlich 100 t CO2 und 1 t CH4, betrüge der Carbon Footprint des Unternehmens 128 t CO2e.

Welche Branchen sind besonders betroffen?

Die Verantwortung für den Umweltschutz betrifft alle Branchen. Eine besondere Rolle kommt dabei jedoch emissions­intensiven Branchen zu, wie z.B. der Energieerzeugung oder der Schwerindustrie (Stahl, Aluminium, etc.), zu denen bereits konkrete Maßnahmen im Klimapaket definiert wurden. Ebenfalls im Fokus stehen Unternehmen, deren Produkte direkt an die Endverbraucher geliefert werden (B2C), also etwa Lebensmittel- oder Automobilhersteller sowie die öffentliche Hand. Besonders die Lebensmittelbranche und der Handel kommen am Thema der Treibhausgasbilanzierung und Carbon Neutrality nicht mehr vorbei.

Im Bereich B2B spielt Carbon Neutrality für die Auftragsvergabe eine immer größere Rolle, im Bereich B2C kann sie das öffentliche Image, Absatzzahlen und damit Marktanteile beeinflussen. Als betroffene Unternehmen finden Sie hier nähere Informationen.

Wie viel ist eine Tonne CO2?

Der Carbon Footprint wird über die Menge an CO2e in Tonnen angegeben. Wie kann man sich aber eine Tonne CO2 vorstellen? Hier ein paar Beispiele:

  • 9500 km mit einem Auto fahren
  • eine durchschnittliche Wohnung für 2 Monate beheizen
  • eine Flugreise für eine Person von Brüssel nach Marrakesch (~ 2350 km)
  • Die Menge an CO2, die eine Buche in etwa 80 Jahren Wachstum bindet
  • Das Volumen eines Würfels aus einer gasförmigen Tonne CO2 hätte unter Normalbedingungen eine Kantenlänge von acht Metern

Bilanzierung

Was sind die sogenannten Scopes?

Treibhausgasquellen werden in Anlehnung an das Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol) in drei sogenannte „Scopes“ (deutsch: Anwendungs-/Geltungsbereich/Bereich) unterteilt. Angewendet werden die Scopes bei der Treibhausgasbilanzierung von Unternehmen (Corporate Carbon Footprints). Bei der Bilanzierung von Produkten betrachtet man die Lebenswegabschnitte.

Scope 1 umfasst alle Treibhausgasemissionen, die direkt im Unternehmen anfallen, also Emissionen aus der Verbrennung stationärer Quellen (z.B. Heizkessel), Emissionen aus der Verbrennung mobiler Quellen, z.B. aus dem unternehmenseigenen Fuhrpark, Emissionen aus Produktionsprozessen des Unternehmens sowie flüchtige Emissionen (insbesondere Kühlmittel).

Scope 2 beinhaltet ausschließlich die indirekten Emissionen, die für die Energiebereitstellung eines Unternehmens A entstehen. Das heißt, hier werden all jene Emissionen berechnet, die entstehen, wenn ein Energieversorger B beispielsweise Strom, Erdgas oder Fernwärme für Unternehmen A bereitstellt.

Im Scope 3 werden die übrigen Emissionen der vor- und nachgelagerten Lieferketten erfasst, die mit der Unternehmenstätigkeit in Zusammenhang stehen. Dies umfasst beispielsweise Emissionen aus bezogenen Waren und Dienstleistungen, Abfallbehandlung, Dienstreisen, Arbeitswegen und Produktnutzung. Erzeugt das Unternehmen z.B. Benzin oder Diesel, werden hier die Emissionen kalkuliert, die durch die Nutzung dieser Treibstoffe durch den Kunden letztendlich anfallen. Das GHG Protocol unterteilt die Scope 3 Emissionen in 15 Kategorien.

Was sind indirekte Treibhausgasemissionen (Scope 3) und welche müssen berücksichtigt werden?

Scope 3-Emissionen sind eine Folge der Aktivitäten des Unternehmens entlang der Wertschöpfungskette. Sie entstehen jedoch aus Quellen, die nicht im Besitz oder unter der Kontrolle des Unternehmens sind. Im GHG Protocol sind diese Aktivitäten in vor- und nachgelagerte Prozesse unterteilt und umfassen 15 Kategorien.

Vorgelagert:

  • bezogene Waren und Dienstleistungen
  • Investitionsgüter
  • Brennstoff- und energiebezogene Tätigkeiten (nicht Scope 1 oder 2)
  • vorgelagerter Transport und Verteilung
  • im Betrieb/Prozess anfallende Abfälle
  • Geschäftsreisen
  • Pendelverkehr
  • vorgelagerte geleaste Vermögenswerte

Nachgelagert:

  • nachgelagerter Transport und Verteilung
  • Verarbeitung der verkauften Produkte
  • Verwendung der verkauften Produkte
  • End-of-life-Behandlung von verkauften Produkten (Entsorgung/Recycling)
  • nachgelagerte geleaste Vermögenswerte
  • Konzessionen
  • Investitionen

Emissionen aus Scope 1 und 2 sind nach ISO 14064-1 und GHG Protocol verpflichtend zu ermitteln. Scope 3 Emissionen müssen nach ISO 14064-1 bewertet und in ihrer Wesentlichkeit betrachtet werden. Gemäß GHG Protocol sind sie optional zu betrachten.

Welche Treibhausgase müssen berücksichtigt werden? Was bedeutet Vorketten und CO2e?

Gemäß ISO 14064 muss die Organisation die Mengen der direkten Treibhausgase (THG) nach Art des Gases getrennt in Tonnen CO2e (CO2 Äquivalente) angeben. Relevante Gase sind CO2 (Kohlenstoff­dioxid), CH4 (Methan), N2O (Lachgas), NF3 (Stickstofftrifluorid), SF6 (Schwefelhexafluorid) und andere angemessene THG-Gruppen wie HFCs (Fluorkohlenwasserstoffe), PFCs (Perfluorierte Kohlenwasserstoffe) usw. Das CO2e gibt dabei das Treibhausgaspotential an, also mit welchem Faktor ein Treibhausgas im Vergleich zur gleichen Masse CO2 zur globalen Erwärmung beiträgt.

Emissionsfaktoren, die zum Berechnen des Carbon Footprint verwendet werden, stehen ohne und im besten Fall mit "Vorketten" zur Verfügung. Mit Vorketten bedeutet, dass sie Emissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen enthalten. So beinhaltet etwa der Emissionsfaktor für Diesel ohne Vorkette nur die direkte Emission durch die Verbrennung des Brennstoffs. Der Emissionsfaktor mit Vorkette umfasst zusätzlich Emissionen, die bei der Förderung des Rohstoffs, der Raffination und durch das Bereitstellen entstehen.

Woher bekomme ich zuverlässige Emissionsfaktoren?

Bei der Auswahl von Emissionsfaktoren und Datenbanken ist zu beachten, dass manche Faktoren Vorketten beinhalten und somit den Herstellungs­prozess (Förderung, Aufbereitung und Transport, teils bis hin zur anteiligen Berücksichtigung des Baus von Förderanlagen). Andere umfassen nur die direkte Verbrennung des Stoffs.

Hier eine Liste seriöser Datenbanken (Auszug):

  • GEMIS (gratis, Werte für Energie-, Stoff- und Verkehrssysteme)
  • ecoinvent (kostenpflichtig, einer der bekanntesten Dienste)
  • ProBas (gratis, mit Lebenszyklusdaten, von UBA und Öko-Institut)
  • EFDB (kostenpflichtig, englisch, enthält Emissionsfaktoren des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC))
  • Emission Factor Database (gratis, englisch, aus div. Quellen)
  • Greenhouse Gas Protocol (gratis, englisch)
  • DBEIS (Ex-DEFRA; gratis, englisch, manche Daten UK-spezifisch).

Berechnungstools:

Wie muss Strom bilanziert werden?

Für die Bilanzierung der bezogenen elektrischen Energie wird durch das Greenhouse Gas Protocol und die ISO 14064-1 (und ISO 14067) gefordert, die Treibhausgasemissionen mit sogenannten standort- und marktbasierten Emissionsfaktoren zu berechnen.

1. Marktbasierte Methode:
In diesem Ansatz werden die Emissionen von den Stromerzeugern berücksichtigt, bei denen der Berichterstattende vertraglich Strom bezieht. Dies umfasst auch Stromeigenschaften von vertraglich geregelten Mitteln, wie beispielsweise Herkunftsnachweise, die durch den Erzeuger oder den Berichterstattenden selbst erworben werden.

2. Standortbasierte Methode:
In diesem Ansatz wird die Emissionsmenge beschrieben, die die Emissionen des regionalen Netzes und entsprechende Stromerzeuger am besten widerspiegeln. Für Unternehmen im deutschen Raum empfehlen wir hier, die Werte des Umweltbundesamtes zu verwenden.

In einem normgerechten Treibhausgasbericht sollten beide Ansätze angewendet werden, sodass für Scope 2 zwei unterschiedliche Werte in der Gesamtbilanz zustande kommen. Die gleichen Anforderungen gelten für die Bilanzierung der anderen Scope-2-Kategorien wie Erdgasbezug, Bezug von Dampf, Fernwärme, Fernkälte und weitere Energieträger.

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Welchen Strommix muss ich ansetzen? Was ist ein Residualmix?

Ein Emissionsfaktor für Strom soll die Emissionen durch den Stromverbrauch widerspiegeln. Die bilanzierten Emissionen des verbrauchten Stroms sind dabei nicht zwangsläufig dieselben wie diejenigen, die bei der Produktion entstehen. Nach §42 EnWG hat jeder Stromlieferant eine sog. Strom­kennzeichnungs­pflicht. Dies entspricht dem marktbasierten Ansatz. Hiernach muss auch die Umwelt­belastung in g CO2/kWh ausgewiesen werden. Der "Residualmix" bereinigt den Produktionsmix derart, dass die Emissionen importierter und exportierter Strommengen in die Bilanz mit einfließen und somit die Herkunfts­nachweise berücksichtigt werden. Weitere Informationen zum Residualmix finden Sie bei der association of issuing bodies (AIB).

Wie ist der Umgang mit Emissionen aus geleasten/gemieteten Anlagen, Räumen und Fahrzeugen?

Um Emissionen aus geleasten Assets richtig zuordnen zu können, ist es zunächst nötig, den Konsolidierungsansatz der Organisation zu definieren und die Art des Leasings zuzuordnen. Beim Leasing lassen sich zwei Kategorien unterscheiden.

1. Finanz/Kapital-Leasing:
Diese Art des Leasings überträgt dem Leasingnehmer alle mit dem Eigentum an dem Vermögenswert verbundenen Risiken und Vorteile. Vermögenswerte, die im Rahmen eines Finanzierungsleasings geleast werden, gelten in der Finanzbuchhaltung als hundertprozentiges Eigentum und werden als solche in der Bilanz ausgewiesen.

2. Operatives Leasing:
Diese Art von Leasing ermöglicht es dem Leasingnehmer, einen Vermögenswert, wie ein Gebäude oder ein Fahrzeug zu betreiben. Dem Leasingnehmer werden jedoch keine der Risiken oder Vorteile übertragen, die mit dem Besitz des Vermögenswertes zusammengehören. Jedes Leasing, das kein finanzielles oder Kapital-Leasing ist, ist ein operatives Leasing. Beispiel sind hier insbesondere geleaste Fahrzeuge.

Je nach Konsolidierungsansatz müssen die Emissionen dann entsprechend Scope 1,2 oder 3 zugeordnet werden. Es ergeben sich vier Fälle:

A. Konsolidierungsansatz „finanzielle Kontrolle oder Equity-Share-Ansatz und finanzielles Leasing“:
In diesem Falle werden die geleasten Assets wie eigene Kapitalgüter behandelt. Direkte Emissionen aus dem Betrieb werden in Scope 1, energiebezogene Emissionen in Scope 2 bilanziert.

B. Konsolidierungsansatz „finanzielle Kontrolle oder Equity-Share Ansatz und operatives Leasing“:
Es besteht keine finanzielle Kontrolle oder keine Eigentümerschaft des geleasten Assets. Direkte und energiebezogene indirekte Emissionen aus dem Betrieb sind komplett in Scope 3 zu bilanzieren.

C. Konsolidierungsansatz „operative Kontrolle und finanzielles Leasing“:
Da geleaste Güter bei finanziellem Leasing wie eigene Kapitalgüter zu behandeln sind und damit unter operative Kontrolle fallen, werden direkte Emissionen aus dem Betrieb in Scope 1, energiebezogene Emissionen in Scope 2 bilanziert.

D. Konsolidierungsansatz „operative Kontrolle und operatives Leasing“:
Der Leasingnehmer hat die operative Kontrolle über das Gut, daher fallen direkte Emissionen aus dem Betrieb unter Scope 1, energiebezogene Emissionen in Scope 2.

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Welche Bedeutung und welchen Einfluss haben THG-Kompensationen (sog. Offsets) für CF und Klimastrategie?

In den Normen wird eine Kompensation der unvermeidbaren Treibhausgase gefordert oder kann optional in den Carbon Footprint mit aufgenommen werden. Generell ist zu beachten, dass bei allen Normen die Reihenfolge Bilanzieren, Reduzieren, Kompensieren einzuhalten ist. Zuallererst sind durch aktive Reduktionsmaßnahmen innerhalb der Organisationsgrenzen Treibhausgasemissionen zu reduzieren, bevor auf Kompensationsmaßnahmen zurückgegriffen wird.

Verlässliche Kompensationen sind nach Berichten über Betrug und Missbrauch im Zusammenhang mit Emissionsbilanzen ein ernsthaftes Thema geworden. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, sicherzustellen, dass die Kompensation tatsächlich den gewünschten Umweltnutzen erbringt. Die Verwendung von minderwertigen Kompensationszertifikaten kann auch deutlichen Einfluss auf die Reputation haben (Greenwashing). Um die Kompensationsqualität zu bewerten, wurden verschiedene Standards entwickelt. Auf der Seite des Umweltbundesamtes gibt es zu diesem Thema einen ausführlichen Ratgeber.

Verifizierung

Nach welchen Normen kann eine Treibhausgasbilanz erstellt und geprüft werden?

Corporate Carbon Footprint

Product Carbon Footprint

Carbon Neutrality

Die ISO 14068-1 wurd Ende 2023 veröffentlicht. Wir bieten diese Prüfung an, um Ihnen Carbon Neutrality zu bescheinigen.

Projekt Footprint

ISO 14064-2: Carbon footprinting of projects - Principles and requirements

Welche Vorteile bietet eine Verifizierung des Carbon Footprint nach einer Norm?

Die derzeit zertifizierbaren Normen sind international anerkannte Standardprotokolle, nach denen ein Carbon Footprint oder eine Klimaneutralitätsstrategie entwickelt werden kann. Ist Ihre Organisation einmal nach einer entsprechenden Norm verifiziert, ist für jeden frei ersichtlich und offen nachvollziehbar, wie und nach welchen Kriterien Ihr Carbon Footprint oder die Klimastrategie angefertigt wurde. Erkenntnisse aus dem Carbon Footprint können transparent und einfach nach außen kommuniziert werden.

Kommunikation

Welche Vorteile hat das Erstellen einer Treibhausgasbilanz und deren Verifizierung?

in Carbon Footprint dient als Management-Tool für die Umsetzung von CO2- und Kostenreduktionsplänen und zum Entwickeln einer klaren Klimastrategie, um zur Minderung der globalen Erwärmung beizutragen.

Die externe Verifizierung der THG-Bilanz sichert die Berichterstattung ab, verbessert die Reputation und dient als Nachweis für die Glaubwürdigkeit Ihrer Klimaneutralität.

Sollte der Carbon Footprint zum Vergleich mit anderen Produkten oder Organisationen herangezogen werden?

Das derzeitige Primärziel von Carbon Footprints ist es, Einsparpotentiale aufzudecken. Zusätzlich soll es Ihrer Organisation ermöglicht werden, einen Reduktionsplan zu entwickeln und den Reduktionverlauf nach internationalen Standards zu dokumentieren und kommunizieren.

Optional oder bei Entwickeln einer Klimaneutralitätsstrategie können Emissionen entsprechend kompensiert werden.

Vom Vergleich zwischen Produkten wird nach jetzigem Stand der Normen abgeraten. Die Vorschriften zur Datenerhebung erlauben das Verwenden von Primär- und Sekundärdaten, je nachdem, ob die direkte Emissionsmessung technisch machbar und preislich angemessen ist. Durch die unterschiedliche Datenbasis kann es daher entsprechend der Erfassungsmethode zu erheblichen Abweichungen beim Erstellen eines Carbon Footprint für ein und dieselbe Bezugseinheit kommen.

Insbesondere bei der Treibhausgasbilanzierung von Produkten raten wir derzeit dringlichst von einer vergleichenden Kommunikation der Ergebnisse ab. In der Product Carbon Footprint Norm ISO 14067 werden deutliche und strenge Anforderungen an vergleichende Aussagen gestellt (ISO 14025 als Grundlage für umweltbezogene Produktdeklarationen). Ist nicht sicherzustellen, dass genau die gleichen Bilanzgrenzen und Datengrundlagen verwendet wurden, darf keine vergleichende Kommunikation getätigt werden.

Was ist ein Carbon Handprint?

Ein Carbon Handprint berechnet die positiven Treibhausgasauswirkungen, die durch eine aktive Verbesserung gegenüber einem bestimmten Ausgangswert erreicht wurden. Dies kann etwa durch eine Verbesserung der Leistung eines Kunden erreicht werden.

Das Konzept kann für Marketing- und Kommunikationszwecke verwendet werden – Sie können zu Ihrer letzten Verbesserung kommunizieren oder die Klimavorteile Ihrer Produkte und Dienstleistungen hervorheben.