GUTcert zertifiziert Energiemanagementsystem des Flughafens Stuttgart

Fliegen und dabei trotzdem im Sinne der Nachhaltigkeit handeln? Welche neuen Möglichkeiten es in Zeiten des Klimawandels gibt, als Unternehmen aktiv zu werden und für die Senkung des Kohlenstoffdioxidausstoßes einzutreten, zeigt ein Projekt des Flughafens Stuttgart.

Gerade durch das Nutzen von Verkehrsmitteln, insbesondere Flugzeugen, erhöht sich der ökologische Fußabdruck eines Jeden. Verzicht ist aber nur eine der vielen Möglichkeiten, die „Schuhgröße“ zu reduzieren. Auch indirekt können Unternehmen agieren und Einfluss nehmen: Die bewusstere Nutzung von Ressourcen, beispielsweise von Energie, ermöglicht das Ausschöpfen von zum Teil enormen Potentialen.

Durch den Einsatz eines sich ständig optimierenden Energiemanagementsystems gelingt es dem Flughafen Stuttgart, die Versorgung mit Wärme, Kälte, klimatisierter Luft, Licht und Strom ständig zu verbessern und somit Energie einzusparen und ergiebiger zu nutzen.

Seit November 2012 ist dies nun amtlich: mit Zertifizierung des Energiemanagementsystems nach ISO 50001 durch die unabhängige Zertifizierungsgesellschaft GUTcert. Der Flughafen Stuttgart ist damit einer der ersten Flughäfen weltweit, der sich erfolgreich der Problematik gestellt hat und gilt mit seinem funktionierenden Energiemanagementsystem als wegweisend.

Zertifiziert wurde die im Jahr 2008 gegründete hundertprozentige Tochtergesellschaft  des Flughafens Stuttgart, die Flughafen Stuttgart Energie GmbH (FSEG), die für dessen gesamte Energieversorgung zuständig ist. Während der umfassenden Prüfung des Energiemanagementsystems wurden neben der Übereinstimmung mit der Norm vor allem die Verfahren des Unternehmens geprüft.

Bereitgestellt wird die Energie unter anderem mit Hilfe zweier Heizkraftwerke und zweier Kälteanlagen. Ein seit 2011 im Rahmen des ETHOS-Projektes geplantes Blockheizkraftwerk soll in Zukunft die Produktion von Wärme, Strom und Kälte weiter optimieren.

Durch planmäßiges und akribisches Messen und Dokumentieren gelang es der FSEG, die Anforderungen der internationalen Norm ISO 50001 zu erfüllen und deren Grundsätze zu befolgen. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass sich das Energiemanagementsystem in einem Zyklus ständiger Selbstüberprüfung bewegt und seine Leistung daher kontinuierlich verbessert werden kann.
 
Die ISO 50001 besteht seit Juni 2011 und löst die zu vorherige europäische Norm EN 16001 ab. Eine besondere Stärke liegt dabei in ihrer relativ unkomplizierten Kombinierbarkeit mit anderen Managementsystemen.

Der Einsatz von Energiemanagementsystemen nach ISO 50001 zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass Energiedaten kontinuierlich erhoben, erfasst und dargestellt werden. Übersichtliche Strukturen tragen dazu bei, Potenziale frühzeitig zu erkennen und unterstützen die Mitarbeiter in ihren Arbeitsprozessen. Die wichtigsten Schlagwörter für Energiemanagementsysteme sind daher „Planen, Umsetzen, Kontrollieren, Handeln“.

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