Emissionshandel im Kontext des IPCC Klimaberichts

Die IPCC-Arbeitsgruppe 3: Klimaschutz verabschiedete in einem Verfahren vom 7. bis 11. April 2014 den dritten Teil des Fünften IPCC-Sachstandsberichts. Innerhalb des Berichts werden die übergeordneten ökonomischen, sozialen, technologischen und politischen Maßnahmen zur Minderung des Klimawandels aus wissenschaftlicher Perspektive betrachtet.

Der jährliche Ausstoß der von Menschen verursachten Treibhausgasemissionen (GHG) steigt weiterhin rapide an: von 1970 bis 2010 z.B. um 78%. Beim Betrachten verschiedener Szenarien geht man davon aus, dass das vorgegebene Klimaziel zur Begrenzung der Temperatursteigerung um 2°C (ggü. dem vorindustriellen Niveau) bis 2100 kaum noch umzusetzen ist.

Neben den wesentlichen Emittenten der „Energie nutzenden Sektoren“ (Transport, Industrie, etc.) werden mögliche Entwicklungen und Maßnahmen innerhalb der Energieversorgung betrachtet. So wird z.B. davon ausgegangen, dass sich die Emissionen im Vergleich zur Basisperiode 2010 bis zum Jahr 2050 nahezu verdoppeln bzw. verdreifachen werden. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den steigenden Einsatz von Kohle im Energiemix der Energieerzeugung. Um dem entgegen zu wirken, besteht die Möglichkeit, den Anteil an erneuerbaren Energien (EE) global signifikant zu steigern (und die Stromentstehungskosten zu senken, da die Technologien weiterhin der Förderung bedürfen) sowie den Kohlestrom durch effizientere Gaskraftwerke bzw. KWK-Anlagen zu ersetzen.

Aus den Erfahrungswerten nach Einführung verschiedener Emissionshandelssysteme in einigen Ländern bzw. Regionen, wurde der Einfluss des Emissionshandels auf die Emissionsreduktion als eher
limitiert eingestuft. Das marktwirtschaftliche Instrument des Emissionshandels ist zwar nach Auffassung des IPCC im Kern geeignet, eine kosteneffiziente Reduktion zu erwirken, der limitierende Faktor jedoch besteht in der jeweiligen nationalen Ausgestaltung bzw. den vorliegenden Rahmenbedingungen. So führte z.B. die Wirtschaftskrise in den vergangenen Jahren zu einem deutlich sinkenden Preis der CO2 Zertifikate (> 5 €/Zertifikat), da u.a. auf die gesunkene Energienachfrage ein geringerer Bedarf an Zertifikaten gegenüber der vorgegebenen Gesamtmenge (cap) folgte.

Neben einer Vielzahl von weiteren Handlungsempfehlung und Analysen macht der dritte Teil des Fünften IPCC-Sachstandsbericht auch noch einmal deutlich, dass der Klimawandel nur in gemeinsamer Anstrengung zu stoppen sein wird und es dazu einer hohen Kompromissbereitschaft aller Akteure bedarf.

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