Europäische Biomethankonferenz in Berlin

Fokus liegt auf der Harmonisierung des europäischen Biomethanmarkes

Zum dritten Mal brachte die von der deutschen Energieagentur (dena) organisierte Biomethankonferenz am 01.06.2017 Vertreter aus Industrie und Politik, von Industrieverbänden und Unternehmen an einen Tisch. Finanziell unterstützt wurde die Veranstaltung von namenhaften Marktakteuren, wie z.B. Evonik, Landwärme, BayWa r.e., bmp greengas, REDcert und FNR.

Zusammen mit 130 Teilnehmern aus 14 europäischen Ländern entstand in Podiumsdiskussionen, parallelen Vortragsreihen und auf der Diskussionsplattform ‚World Café‘ eine intensive, gute Arbeitsatmosphäre, die zu vielen angeregten Gesprächen und wichtigen neuen Kontakten führte.

Hauptthemen der diesjährigen Biomethankonferenz waren der grenzüberschreitende Handel mit Biomethan in Europa, verstärktes Fördern sektorenübergreifender Einsatzmöglichkeiten und Verbesserungen hinsichtlich der Einsatzstoffe aus Abfällen.

Folgende Schlüsselergebnisse der Konferenz können zusammengefasst werden:

Harmonisierung und Nachweisführung des grenzüberschreitenden Handels    

  • Kooperation von europäischen Biogasregistern ist ausschlaggebend
  • Angleichung verschiedener Ansätze der Massenbilanzierung notwendig
  • Sicherstellen der Übertragen von Herkunftsnachweisen und Vereinheitlichung von Nachhaltigkeitskriterien wichtig
  • Risiko der Doppelbuchung muss unterbunden werden
  • Nutzung des europäischen Gasnetzes zum Transport des Biomethans
    => Aufbau des europäischen Biogasregisters ERGaR (European Renewable Gas Registry), das zukünftig den europäischen Biomethanhandel organisieren und mit nationalen Registern zusammenarbeiten soll.

Lösungen ohne staatliche Förderung

  • Abfallströme wichtig für die Zukunft (Abfall zu Treibstoff) – Energiepflanzen haben keine Zukunft
  • Bessere und grundlegende Nutzung von Abfall
  • Konkurrenz von Biomethan mit Erdgas auf dem freien Markt ist bei den aktuellen Erdgaspreisen eine Herausforderung
    => Realistischer Preis für CO2-Zertifikate im Immissionshandel könnte zu einer wirtschaftlichen Lösung für Biomethan ohne staatliche Förderung führen.

Grüne Mobilität

  • Biomethan ist eine Lösung unter vielen für grüne Mobilität
  • E-Mobilität größter Konkurrent von Biomethan als Treibstoff
  • Veränderung der öffentlichen Wahrnehmung grüner Mobilität muss gefördert werden
  • Erklären ökologischer Vorteile von Biomethan
    => Konzentration auf Schwerlasttransport, öffentlichen Nahverkehr und Seeverkehr

Alle Teilnehmer waren sich einig: So vielseitig wie Biomethan ist kaum eine andere Energiequelle – ob Strom, Wärme oder Verkehr, Biomethan ist ein Alleskönner. Doch auch, wenn der Biomethanproduktion das Potential nachgesagt wird, sich zu verdoppeln bzw. zu verdreifachen – konkurrenzfähig und handelbar muss es sein. Daher sind ein europäisches Register, das den Biomethanhandel in Europa regelt und ein angemessener Preis für CO2-Zertifikate, der Biomethan gegenüber fossilen Brennstoffen konkurrenzfähig macht, unverzichtbar für den Erfolg von Biomethan.

Fragen zum Thema beantwortet Ihnen gerne Frau Saskia Wollbrandt, Tel.: +49 30 2332021-74

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