Kreis Viersen beim GUTcert Exzellenznetzwerk Energiemanagement in Berlin

Als eine der ersten Kommunen ließ der Kreis Viersen sein Gebäudemanagement nach ISO 50001 zertifizieren und berichtete aus erster Hand zu Herausforderungen und Erfolgen.

Als Kommunalverwaltung hat sich der Kreis Viersen im Jahr 2015 freiwillig auf den Weg gemacht, ein zertifiziertes Energiemanagement auf sich zu nehmen. Im Frühjahr 2017 ist das Energiemanagementsystem nach der DIN EN ISO 50001:2011 zertifiziert worden. Die Norm ist in der Privatwirtschaft ein etablierter Standard. Unter den Kommunen ist der Kreis Viersen allerdings Vorreiter über NRW hinaus.

Aus diesem Grund haben der Abteilungsleiter des Gebäudemanagements, Bruno Wesch, und Energiemanager Niklas Vath das System des Kreises Viersen beim GUTcert Exzellenznetzwerk Energiemanagement in Berlin vorgestellt. Im Vordergrund standen dabei die Erfahrung des Kreises mit der Integration des Systems in der Vewaltungsstruktur und die Einbindung der Verwaltungsführung. Der Energiemanager bezieht beispielsweise die Hausmeister an den verschiedenen Gebäudestandorten in das System ein. Sie werden durch verschiedene Instrumente unterstützt. So konnte der Leiter des Gebäudemanagements zusammen mit seinem Energiemanager für mehr Transparenz der Energieverbräuche sorgen.

Inzwischen habe strategisches Denken Einzug gehalten, erklärt Wesch. "So haben wir Leitlinien für unseren Umgang mit Energie erarbeitet und leisten damit einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz. Bis zum Jahr 2020 wollen wir 15 Prozent der Heizenergie und 10 Prozent des Stroms einsparen. Die Entwicklung lässt sich in einem jährlichen Energiemanagement-Bericht ablesen." Der Bauingenieur sieht den Kreis auf einem guten Weg, der aber noch nicht abgeschlossen ist. "Das Energiemanagement bleibt eine Daueraufgabe. Die gesamte Kreisverwaltung muss im System eine Rolle spielen."

Das Gebäudemanagement des Kreises Viersen ist verantwortlich für die Pflege, Unterhaltung (inklusive Neubau und Sanierung) und Bewirtschaftung insbesondere der kreiseigenen Gebäude und Flächen. Darunter fallen 41 Liegenschaften mit 80 eigenen oder gemieteten Gebäuden.

Der Prokurist und Leiter des Bereichs Energiedienstleistungen der Berliner Firma GUTcert, Jochen Buser, hat die Vertreter der Kreisverwaltung Viersen genau aus diesem Grund zu dem Fachvortrag im Rahmen des Exzellenznetzwerks eingeladen: „Wir freuen uns, dass der Kreis Viersen als erste öffentliche Kommunalverwaltung bei uns ein Energiemanagementsystem hat zertifizieren lassen. Vielleicht lassen sich davon ja auch andere Kommunen anstecken.“

Vath nannte in seinem Vortrag positive Beispiele aus der Praxis: „Vor Beginn der Heizperiode haben wir die Heizungsanlagen kontrolliert und auf einen sparsamen Betrieb ohne einen Komfortverlust eingestellt. Hierzu haben wir Temperatur und Heizzeiten der aktuellen Nutzung angepasst.“

Wesch sagte: „Dadurch, dass wir auf die Zertifizierung hingearbeitet haben, bekommt das Energiemanagement noch einmal zusätzlichen Schwung. Ich merke, dass die Kolleginnen und Kollegen das ernst nehmen und von der Sache überzeugt sind. Wir als Kreis Viersen können dazu ermuntern, im Energiemanagement systematisch aktiv zu werden, denn jede Kilowattstunde zählt.“

Mittlerweile haben auch erste weitere Kommunen ihr Interesse gezeigt und den Kontakt zum Kreis Viersen gesucht. Sie wollen sich von den Erfahrungen inspirieren lassen und von den Herausforderungen lernen. Das macht Hoffnung darauf, dass ein zertifiziertes Energiemanagement in Zukunft nicht mehr nur in der freien Wirtschaft wichtig ist, sondern auch in Verwaltungen Einzug hält.

Fragen zum Thema beantwortet Ihnen gerne Frau Juliane Zimmermann, Tel.: +49 30 2332021-26

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 27.09.2017 im Online Focus Local veröffentlicht.

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