Stadtwerke Schwäbisch Hall: Erfolgreiche Re-Zertifizierung nach ISO 50001

Das im Dezember 2014 bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall zertifizierte Energiemanagementsystem (EnMS) nach ISO 50001 hat sich zur Erfolgsgeschichte entwickelt.

Inzwischen blickt der kommunale Versorger auf eine Reihe bemerkenswerter Energiesparerfolge im eigenen Betrieb zurück, beispielsweise im Schenkenseebad und in den Heizkraftwerken. Weitere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz werden kontinuierlich umgesetzt. Die Verantwortlichen haben auch mit der externen Vermarktung ihres Know-hows im Bereich Energiemanagement begonnen und begleiten erste Unternehmen bei der Einführung von Energiemanagementsystemen. Im September 2017 wurde nach drei Jahren Betrieb die erste Re-Zertifizierung des EnMS erfolgreich abgeschlossen.

Als lokal verankertes und zukunftsorientiertes Energiedienstleistungsunternehmen legen die Stadtwerke Schwäbisch Hall seit jeher großen Wert auf effiziente Energieversorgung und -verwendung. Hierzu wurden in der Vergangenheit eigens Systeme angeschafft, um die Energieeffizienz im Unternehmen kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern und auszuweiten. Die Einführung eines EnMS und die Zertifizierung nach der Norm DIN EN ISO 50001, die auf Klimaschutz, Ressourcenschonung und Energieeffizienz abzielt, war somit ein logischer Schritt. Ein eigenes Mitarbeiterteam wurde mit der Einführung und Aufrechterhaltung des EnMS beauftragt, was die kontinuierliche und dauerhafte Verbesserung der energiebezogenen Leistung sichergestellt und die Bedeutung des EnMS für das Unternehmen unterstreicht.

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Systematisches Energiemanagement nach ISO 50001 heißt rein praktisch die Erfassung der Energieflüsse im Unternehmen und die Bewertung der Energieeffizienz aller bedeutsamen Anlagen und Einrichtungen, Prozesse und Tätigkeiten. Dies geschieht auf der Basis eines dokumentierten kontinuierlichen und auf Kennzahlen basierten Verbesserungsprozesses. Bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall kümmern sich Daniel Weber und Heiko Difflipp als Energiemanagementbeauftragte darum, dass die einschlägigen EnMS-Vorgaben umgesetzt und gelebt werden. Entscheidend ist darüber hinaus, dass Optimierungsmaßnahmen und die Entwicklung von Verbräuchen nachvollziehbar und transparent dokumentiert wer-den. Vom EnMS betroffen sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen. Somit ist jeder angehalten, beispielsweise Licht und PCs bei Abwesenheit vom Arbeitsplatz auszuschalten und mit Heizenergie sparsam umzugehen. Dokumente, Verfahrensanweisungen und weiterführende Informationen werden den Mitarbeitern im Intranetportal der Stadtwerke zur Verfügung gestellt.

Einsparerfolge im Schenkenseebad und im Heizkraftwerk

Den größten Hebel für Optimierungsmaßnahmen gibt es natürlich dort, wo Energie in größerem Maßstab erzeugt oder verbraucht wird, zum Beispiel im Schenkenseebad. Dort konnte durch gezielte Optimierungsmaßnahmen im Bereich der Pumpen, beispielsweise Einbau effizienterer Modelle und bedarfsorientierte Steuerung sowie Austausch von Wasserfiltern, der Stromverbrauch dauerhaft um über 10% gesenkt werden.

Eine weitere erfolgreiche Maßnahme war die konsequente Verbesserung der Isolierung in den Heizkraftwerken unter Einbeziehung der Umwälzpumpen, etwa die Isolierung der Fernwärmepumpen im Heizkraftwerk Robert-Bosch-Straße. Diese Maßnahme reduziert die Wärmeverluste in signifikanter Größenordnung und trägt damit zur Energieeffizienz und Ressourcenschonung bei.

Gegenüber 2012 wurden CO2-Emissionen bereits um 20 % gesenkt

Über alle bislang durchgeführten Effizienz- und Einsparmaßnahmen im Rahmen des EnMS konnten die CO2-Emissionen der Stadtwerke Schwäbisch Hall bei gleichzeitiger Erweiterung des Fernwärmenetzes und der Erzeugungskapazitäten um 12.800 Tonnen gegenüber dem Basisjahr 2012 gesenkt werden. Das entspricht einer Reduzierung um ca. 20 %.

Der vermehrte Einsatz von erneuerbaren Energien zur Strom- und Fernwärmeerzeugung in den Heizkraftwerken hat maßgeblich zur CO2-Reduzierung beigetragen. Seit Ende 2012 werden nach Möglichkeit Biogas und Biomethan, auf Erdgasqualität aufbereitetes Biogas, anstelle der fossilen Brennstoffe Erdgas oder Heizöl zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt. Der Anteil Erneuerbarer Energien in den Heizkraftwerken konnte so von 11 % in 2012 auf mittlerweile über 50 % gesteigert werden.

Potenzial für weitere Energieeinsparungen bei den Stadtwerken Schwäbisch Hall ist vorhanden. Maßnahmenpläne für Netze, Bäder, Kraftwerke und Liegenschaften liegen bereits vor und werden in Absprache mit den Fachabteilungen kontinuierlich ergänzt und abgearbeitet.

Re-Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen

Im September 2017 erfolgte für das EnMS ein dreitägiges Re-Zertifizierungsaudit zur erneuten Erteilung des Zertifikats nach DIN EN ISO 50001. Zur Vorbereitung wurden gemeinsam mit einem externen Berater in allen Abteilungen mit wesentlichem Einfluss auf den Energieverbrauch interne Audits durchgeführt. Ein Auditor der GUTcert GmbH hat die erzielten Ergebnisse in Bezug auf Zielerreichung überprüft, stichprobenartig Dokumente durchgesehen und kontrolliert und Mitarbeiter befragt. Der Audit wurde ohne Abweichungen oder Beanstandungen bestanden und erfolgreich abgeschlossen. Im Jahr 2018 und 2019 stehen die obligatorischen jährlichen Überprüfungsaudits auf dem Programm, bevor 2020 die zweite Re-Zertifizierung folgt.

Energiemanagement lohnt sich immer doppelt

Dem Aufwand, ein Energiemanagementsystem einzuführen und zu betreiben, stehen vielfältige Nutzenvorteile gegenüber. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall unterstützen bereits andere Unternehmen bei der betrieblichen Energieoptimierung und auch bei der EnMS-Einführung und haben die Absicht, diesen Bereich weiter auszubauen. „Professionelles Energiemanagement lohnt sich in jedem Fall und immer doppelt, nämlich finanziell und ökologisch“, so Stadtwerke-Geschäftsführer Gebhard Gentner. „Und das Potenzial an Unternehmen, die hier Bedarf haben, ist nach wie vor groß.“

Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH

Die Stadtwerke Schwäbisch Hall sind ein zukunftsorientiertes und erfolgreiches mittelständisches Energiedienstleistungsunternehmen, das rund 50.000 Kunden mit Strom, Erdgas, Wasser und Fernwärme beliefert. Darüber hinaus unterstützt das kommunale Unternehmen als energiewirtschaftlicher Dienstleister bundesweit rund 70 Strom- und Gasversorger mit über 450.000 Endkunden im After-Sales-Bereich. Seit 2014 wird das Dienstleistungspaket auch für den österreichischen Energiemarkt angeboten. Die Stadtwerke Schwäbisch Hall engagieren sich beim Rollout intelligenter Messsysteme als Smart Meter Gateway Administrator und betreiben ein eigenes zertifiziertes Rechenzentrum.

Ferner realisiert der Energiedienstleister aus Baden-Württemberg zahlreiche Contracting-Projekte und ist in vielen Feldern der technischen Dienstleistungen tätig. Mit Einkaufs- und Vertriebskooperationen, Beteiligungen an anderen Stadtwerken sowie der Realisierung gemeinsamer Kraftwerksprojekte im Bereich erneuerbarer Energien wird die Marktposition zusätzlich gestärkt. Mit derzeit rund 500 Beschäftigten erwirtschaften die Stadtwerke Schwäbisch Hall einen Umsatz von ca. 260 Mio. Euro im Jahr.

Fragen zum Thema Energiemanagement nach ISO 50001 beantwortet Ihnen gerne Herr Jochen Buser, Tel.: +49 30 2332021-61

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 27.09.2017 in der Pressebox veröffentlicht.

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