Die GUTcert im Dialog mit Verbänden und Energieeffizienznetzwerken

Die neue Akkreditierungsnorm ISO 50003 wirft viele Fragen seitens der Anwender von EnMS nach ISO 50001 auf: Die GUTcert bemüht sich um Antworten

Als Zertifizierungsgesellschaft erreichen uns von unseren Kunden und Partnern viele Fragen anlässlich der ISO 50003 – häufig u.a. diese:

  • Ab wann greifen die neuen Regelungen?
  • Wie ändert sich das gelebte Zertifizierungsverfahren und was bedeutet Nachweisführung?
  • Welche Kennzahlen und Bewertungsmethoden sind anzuwenden?
  • Nach welcher Methode wird die Änderung energiebezogener Leistungen seitens der Auditoren bewertet?

Bestmögliche Dienstleistung ist unser größtes Anliegen – daher nutzen wir jeden uns zur Verfügung stehenden  Kommunikationskanal, um unseren Kunden Neuerungen so transparent wie möglich zu machen und ihnen eine Hilfestellung zu bieten, diese korrekt und effizient umzusetzen. Fachartikel, Newsletter, Interviews mit Anwendern und Vorträge im Rahmen von Treffen mit Industrieverbänden und Energieeffizienznetzwerken     tragen maßgeblich dazu bei.

Treffen mit Branchenvertretern

Kommen Vertreter einzelner Branchen zusammen, werden die Gespräche mit dem Zertifizierer schnell sehr konkret, denn die branchenspezifischen technischen und technologischen Besonderheiten sind jedem im Raum bekannt. Und die Teilnehmer haben einerseits bereits positive Erfahrungen mit der Umsetzung des Energiemanagementstandards nach ISO 50001, kennen andererseits jedoch die potentiellen  Schwierigkeiten der Nachweisführung. Es wird viel diskutiert – untereinander und mit Referenten.

Die Branchenteams der GUTcert nehmen Anfragen für den Austausch mit Branchenverbänden, Energieeffizienznetzwerken und Beraterfirmen gerne entgegen. Unser Anliegen ist es, Unsicherheit abzubauen, Transparenz zu schaffen, Schwerpunkte neuer Regelungen zu erläutern und Diskussionen und den Erfahrungsaustausch zu stärken.

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über die diesbezüglichen Aktionen der letzten Monate.

Netzwerk WVMplus

WVMplus ist das erste Netzwerk, das speziell auf die Produktionsprozesse der Nichteisenmetallindustrie ausgerichtet ist. Das Ziel ist die Verbesserung der Energieeffizienz nicht nur in den klassischen technischen Prozessen und Querschnittstechnologien, sondern vor allem in den branchenspezifischen Prozessen wie etwa Schmelzen, Legieren, Gießen, Wärmebehandlung, Walzen, Pressen und Ziehen. Hier sind besondere Kenntnisse und ein Erfahrungsaustausch gefragt.

Bereits im September 2017 referierte die GUTcert im Rahmen des Branchennetzwerks für Energieeffizienz der Wirtschaftsvereinigung Metalle e.V. (WVMplus) zur Thematik „Akkreditierungsnorm ISO 50003. Was kommt von Seiten des Zertifizierers auf die Unternehmen zu?“. Im November folgte ein Webinar, durchgeführt als Telefonkonferenz, um die wichtigsten Praxisfragen zur Anwendung der 50000er Familie zu diskutieren.

In einer Branche, in der schon jahrzehntelang Energiemanagement betrieben wird, war die größte Sorge, dass eine kontinuierliche Verbesserung nicht mehr möglich sei, da bereits sehr viele Maßnahmen umgesetzt wurden. Nun geht es darum, die noch versteckten Potenziale zu erkennen – was auch das Thema der Wirtschaftlichkeit in den Fokus rückt. Wichtig sind hier Transparenz und Nachvollziehbarkeit. Flexibilisierung führt oft zu weniger Effizienz und eine konstante Produktion ist generell vorteilhafter.

Die Kennzahlenbildung unterliegt in der Metallbranche diversen Einflussfaktoren wie z.B. der Qualität der eingesetzten Rohstoffe, weshalb die Teilnehmer die Anpassung der Baseline in Betracht ziehen und die energetische Verbesserung vermehrt durch Einzelmaßnahmen nachweisen.

„bbs effizient“ des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden

„Gut informiert zur Akkreditierungsnorm ISO 50003“ war das Motto im Rahmen des Energieeffizienznetzwerks „bbs effizient“ des Bundesverbands Baustoffe – Steine und Erden, nach eigenen Angaben das erste Netzwerk der Baustoff-, Steine- und Erden-Industrie. Gastgeber in diesem Jahr war die DEUTSCHE ROCKWOOL GmbH & Co. KG.

Thema des GUTcert-Vortrags beim Energieeffizienznetzwerk der Baustoffindustrie in Flechtingen waren die Auswirkungen der seit Oktober 2017 für Zertifizierungsstellen verbindlichen ISO 50003 auf eine EnMS-Zertifizierung nach ISO 50001.  

Branchenexperten diskutierten kontrovers über Kennzahlbildung und den Nachweise zur Verbesserung der energetischen Leistung. In einer Branche, in der die energetische Effizienz auch durch physikalische Rahmenbedingungen limitiert wird, z.B. bei Glasschmelzwannen oder im Bergbau, ist es nicht immer leicht, die Verbesserung der energetischen Leistung nachzuweisen – hier helfen Aktionspläne auch für kleinere Energieeffizienzmaßnahmen, um eine Verbesserung nachzuweisen sowie eine plausible Erklärung für ggf. auftretenden Mehrverbrauch. Zumindest die Teilnehmer des Netzwerkes sehen den kommenden Rezertifizierungen gespannt entgegen und bereiten sich bereits jetzt intensiv darauf vor.

CO2nceptplus – Verband der Wirtschaft für Emissionshandel und Klimaschutz in München

Der Verband spricht für sich: „Seit unserer Gründung im Jahr 2005 informieren wir Unternehmen über aktuelle Entwicklungen der Klimapolitik. Neben dem Emissionshandel setzen wir uns mit Strategien rund um die Energieeinsparung, -nutzung und -eigenerzeugung auseinander. Darüber hinaus betrachten wir das Datenmanagement sowie die nachhaltige Berichterstattung von Klima- und Energiekennzahlen…“

Beim Seminar „Energie-Update 2018: Was Sie jetzt wissen müssen!“ am 04.12.2017 ging es nicht nur um rechtliche und politische Entwicklungen rund um die Energiewirtschaft, sondern um verschiedenen Instrumente, die Unternehmen helfen sollen, ihre Ziele zu erreichen und rechtliche Vorgaben zu erfüllen.

Ein Block wurde den Neuerungen aus der ISO 50000er Familie gewidmet. Neben der ISO 50003 ging es um den Entwurf (DIS) der revidierten ISO 50001, der dieses Jahr veröffentlicht wurde. Was bringt die „neue“ Norm? Wie ist das Zusammenspiel der einzelnen Normen in der ISO 50000er Reihe? Zu diesen Fragen referierte im Auftrag der GUTcert Frau Yulia Felker, Leadauditorin ISO 50001 und ISO 14001 und Leiterin der GUTcert Akademie.

Die teilnehmenden emissionspflichtigen Unternehmen gehörten keiner spezifischen Branche an, daher hatte die darauffolgende Diskussion branchenübergreifenden Charakter. Da die Unternehmen zudem schon seit Langem dabei sind, ihre Energieeffizienz zu verbessern und die Auswirkungen auf die Umwelt zu verringern, laufen viele Anlagen bereits sehr effizient. Diskutiert wurde daher vor allem über noch nicht erschlossene Potenziale und deren mögliche Abbildung in den Kennzahlen bei der Nachweisführung.

Haben Sie Fragen oder Interesse an einem Austausch? Rufen Sie uns an. Anfragen zum Thema nimmt gerne Frau Sindy Prommnitz, Tel.: +49 30 2332021-45 entgegen.

Zurück