Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“ – Neue Herausforderungen für die Branche

Vom 22.-23. Januar 2018 diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verbänden über die Zukunft der Biokraftstoffe in Europa. Der EU-Parla-
mentsbeschluss zum Entwurf der RED II heizte die Diskussionen an

Der diesjährige 15. Internationale Fachkongress für erneuerbare Mobilität bot auch in diesem Jahr eine Vielzahl hochkarätiger Referenten, tiefgehende Einblicke in die Diversität der Biokraftstoffbranche und ein Forum zum Austausch und zur Vernetzung. #

Im Mittelpunkt der Konferenz stand zunächst der Entwurf zur Neufassung der Renewable Energy Directive (RED II) nach 2020. Bas Eickhout, Mitglied des Europäischen Parlaments, berichtete vom Beschluss des Parlaments, Palmöl als Basis von Biokraftstoffen ab 2021 zu verbieten. Als Hauptgrund für das Verbot nannte Eickhout die Bestrebungen des Parlaments, zukünftig indirekte Landnutzungsänderungen und damit einhergehende illegale Brandrohdung von Regenwäldern in den Anbauländern einschränken zu wollen.

Auch der Anteil von Biokraftstoffen der ersten Generation, aus Nahrungs- oder Futtermittelpflanzen, soll eine klaren „Deckel“ erhalten und mittelfristig weiter gesenkt werden. Die Höhe dieser Beschränkung ist jedoch umstritten und wird Teil der Verhandlungen zwischen Parlament, Ministerrat und Kommission sein.

Um das Ziel von 12% Erneuerbare Energien im Verkehr im Jahr 2030 zu erreichen, sollen vor allem fortschrittliche erneuerbare Kraftstoffe ausgebaut werden. Dazu zählen Kraftstoffe aus Abfällen und Reststoffen wie z.B. Biogas, aber auch Power-to-X Technologien und die E-Mobilität. Vertreter aus Politik und internationalen Organisationen verdeutlichten, dass die Dekarbonisierung des Transportsektors eine der größten Herausforderungen im Klimaschutz bleibt. Biokraftstoffe sollen dabei mittelfristig als Drop-In Technologie eine wichtige Rolle einnehmen. Dennoch fehlt es an deutlichen Investitionsanreizen, insbesondere zur Entwicklung von Biokraftstoffen für die Schiff- und Luftfahrt. Bio-MGO und Bio-HFO werden bereits in kleinen Mengen produziert und von engagierten Fluglinien sowie Flughafen- und Hafenbetreibern abgenommen. Ein weiterer Ausbau der Produktionsmengen ist aber maßgeblich von den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen abhängig.

Das Team Lieferkettenzertifizierung wird die politischen Prozesse rund um die Neufassung der RED II verfolgen und regelmäßig über Neuigkeiten informieren. Fragen oder Hinweise richten Sie an Herrn Fabian Kollmeier,  Tel.: +49 30 2332021-65. Das GUTcert Team Lieferkettenzertifizierung bereitet Ihnen gern ein Angebot für eine ISCC EU oder REDcert EU Zertifizierung vor.

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