Biokraftstoff-Fachgespräch des DBFZ in Leipzig

Im Fokus: Neuentwurf der Erneuerbaren Energien Richtlinie (REDII) – voraussichtlich ab 2020 in Kraft.

Das diesjährige Biokraftstoff Fachgespräch des Deutschen Biomasse Forschungszentrums in Leipzig bot Ausblicke auf die Biokraftstoffbranche bis 2030. Besonders diskutiert wurde der Neuentwurf der Erneuerbaren Energien Richtlinie (REDII), die 2020 in Kraft treten soll.

Gemeinsam mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Forschung informierten sich die Teilnehmer der GUTcert am 19.04.18 in aufschlussreichen Vorträgen und einer spannenden Podiumsdiskussion über die Zukunft und Entwicklung der Biokraftstoffbranche bis 2030.

Der Vortrag von Karin Naumann und Dr. Franziska Müller-Langer vom DBFZ gab einen guten Überblick über die deutschen und europäischen Klimaziele und den aktuellen Stand deren Erreichung. Dabei wurde sehr deutlich, dass durch den Anstieg des Energiebedarfs im Verkehrssektor eine THG-Einsparung von 40% gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030 nur mit enormen Anstrengungen erreicht werden kann. Es wurde dafür plädiert, konkretere Maßnahmen zu beschließen und die zeitnahe Marktimplementierung fortschrittlicher Biokraftstoffe nicht zu versäumen. Naumann und Müller-Langer betonten, dass der jetzige Entwurf der REDII laut Berechnungen keine ausreichende Grundlage sei, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen.

Frank Bonaldo vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie argumentierte dafür, dass Biokraftstoffe, insbesondere Biogas, neben der Elektromobilität weiterhin eine wichtige Rolle beim Erreichen der Klimaziele einnehmen sollen. Er sieht Biokraftstoffe, insbesondere Biomethan, als kostengünstigste und effizienteste Alternative zur Elektromobilität. Eine 1:1 Umsetzung der REDII würde laut Bonaldo eine Verdopplung des Biokraftstoffverbrauchs in Deutschland ermöglichen.

Andere Vertreter der Wirtschaft hingegen beklagen die starke Abhängigkeit der Branche von politischen Entscheidungen. Häufige Änderungen von Grenzwerten, Anrechnungsquoten und Förderungen würden Investitionen in die Biokraftstoffbranche verhindern.  

Weitere Informationen sowie die Vorträge der Veranstaltung können sie auf der Homepage des DBFZ einsehen.

Fragen oder Hinweise richten Sie gerne an Herrn Fabian Kollmeier,  Tel.: +49 30 2332021-65.

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