Synergieeffekte von Energiemanagement und Controlling nutzen

Methoden des klassischen Controllings können auch im Energiemanagement angewendet werden, um eine fundierte Grundlage für Investitionsentscheidungen zu schaffen.

Im Entwurf der überarbeiteten ISO 50001 (FDIS ISO 50001:2018) findet sich die Aufforderung, das Energiemanagementsystem (EnMS) in bestehende Geschäftsprozesse zu integrieren. Hierdurch scheint der Normgeber eine stärkere Durchdringung und Nutzung vorhandener Ressourcen und Strukturen zu forcieren. Eine Zusammenarbeit mit dem Controlling kann hier Vorteile bringen.

Parallelen von Controlling und Energiemanagement

Ziel von Energiemanagementsystemen ist es, Strukturen und Abläufe zu etablieren, die dabei helfen, den Energieeinsatz zielgerichtet zu steuern und dessen Kosten zu reduzieren. Dabei folgt der organisatorische Ablauf nach ISO 50001 dem PDCA-Zyklus („Plan, Do, Check, Act“). Diese Abfolge aus Planen, Umsetzen, Abweichungsanalyse und dem Einleiten von Gegenmaßnahmen bei Abweichung vom Plan ist allerdings keine neue Erfindung des Energiemanagements.

Vielmehr wird genau diese Systematik nicht nur in anderen Managementsystemen genutzt, sondern ist bereits seit Jahrzehnten in den Controlling-Abteilungen vieler Unternehmen etabliert und hilft bei der Identifikation von Einsparpotentialen jeglicher Art. Hier bietet sich also großes Synergiepotential.

Oft werden lohnenswerte Maßnahmen abgelehnt

Zum Steuern des Energieeinsatzes gehört auch das Umsetzen investiver Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Zentral ist dabei die Frage, ob die Einsparungen die erforderlichen Investitionskosten rechtfertigen. Erfahrungen zeigen, dass von Entscheidern immer wieder Maßnahmen abgelehnt werden, die über die Lebensdauer wirtschaftliche Vorteile bringen. Grund dafür sind häufig unvollständige Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, die wichtige Aspekte außer Acht lassen, zu kurzfristig sind oder in einer Art und Weise präsentiert werden, die den Entscheidern den Wert der Maßnahmen nicht deutlich macht.

Enge Kooperation liefert echten Mehrwert

Auch hier können Energiemanagement und Controlling voneinander profitieren, denn die Bewertung und Präsentation von Investitionsprojekten gehört zu den regelmäßigen Aufgaben des Controllings. Eine enge Zusammenarbeit kann dabei helfen, umfassende und aussagekräftige Investitionsrechnungen zu erstellen, die als verlässliche Urteilsgrundlage dienen. Hierzu benötigen Controller detaillierten Input, den sie meist nur von den Energieverantwortlichen bekommen können.

Die Energieverantwortlichen benötigen die Tools, die dabei helfen, aus technischen Ideen ökonomisch eindeutige Aussagen zu entwickeln. Es zeigt sich, dass auch hier ein Austausch zu den Methoden und bestenfalls eine eng verzahnte Zusammenarbeit zielführend ist. Letztlich können Energieverantwortliche und Controller insbesondere dann voneinander profitieren, wenn sie die Tools und Ideen des jeweiligen anderen verstehen – mit anderen Worten, wenn sie die gleiche „Sprache“ sprechen.

Neues Seminar zum Energiecontrolling ist ab sofort buchbar

Wenn Sie die Vorteile der Controlling-Methoden für Ihr Energiemanagementsystem nutzbar machen möchten, sichern Sie sich jetzt Ihren Platz in unserem neuen Seminar „Kennzahlenbasiertes Energiecontrolling und Wirtschaftlichkeitsanalyse von Effizienzmaßnahmen“. Erster Termin ist der 10. September 2018.

Wenn Sie Fragen zu diesem Kurs oder zum sonstigen Weiterbildungsangebot haben, erreichen Sie uns unter +49 30 2332021-21 oder akademie@gut-cert.de.

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