REDcert Schulung zur Berechnung von Treibhausgasemissionen

Die GUTcert war dabei: Am 11.10.2018 organisierte der Systemgeber REDcert eine Schulung zum Thema Treibhausgasberechnungen – eine kleine Einführung

Sollten Sie an einer Nachhaltigkeitszertifizierung im Bereich Biokraftstoffe interessiert sein, so werden Sie früher oder später mit dem Berechnen von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) konfrontiert.

Als Zertifizierungsstelle ist die GUTcert dazu verpflichtet, die THG Berechnungen ihrer Kunden im Vorfeld des Audits zu prüfen. Um dabei stets auf dem neusten Stand zu sein, nehmen wir regelmäßig an Veranstaltungen wie der REDcert THG-Schulung teil.

Eine vollständige THG-Berechnung sollte alle Emissionen aus der Vorkette des Rohstoffs, alle indirekten Emissionen der in der Produktion verwendeten Einsatzstoffe, die durch Strom- und Wärmeverbrauch entstandenen Emissionen sowie Transportemissionen enthalten. Wichtig sind auch die Systemkonformität und eine nachvollziehbare Berechnungsmethodik. Bei der Prüfung der THG-Berechnung wird zudem kontrolliert, ob die Quellenangaben für verwendete Emissionsfaktoren, Trockenwerte und Heizwerte vollständig sind.

Das Ziel der THG-Berechnung ist es dabei, für die Zertifizierung nachzuweisen, dass die von der Europäischen Union verordnete THG-Einsparungsquote erreicht wird. Laut der Erneuerbaren Energien Richtlinie (RED 2009/28/EC) sind das mindestens 50% Einsparung gegenüber fossilen Brennstoffen. Bei Anlagen, die nach dem 05.10.18 den Betrieb aufgenommen haben, gelten sogar mindestens 60% Einsparung. Nur wenn diese Vorgaben erfüllt sind, darf der Biokraftstoff innerhalb der EU in Umlauf gebracht und auf die Treibhausgas-Minderungsquote der Verpflichteten angerechnet werden.

Eine individuelle THG-Berechnung wird nicht zwingend gefordert. Es besteht die Möglichkeit, so genannte Gesamt- und Teilstandardwerte zu verwenden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die Standardwerte eher konservativ angesetzt sind und oft höher liegen als bei einer individuellen Berechnung. Zudem sind einige der Standardwerte so hoch, dass bei deren Nutzung die 50% bzw. 60% Einsparung gegenüber fossilen Brennstoffen nicht erreicht werden können. In solch einem Fall muss individuell berechnet werden. Da individuelle Berechnungen aber teilweise sehr komplex ausfallen können, sollte vorab bewertet werden, ob sich der Aufwand lohnt oder ob genauso gut auf Standardwerte zurückgegriffen werden kann.

Bei Fragen zum Thema wenden Sie sich gerne an Herrn Fabian Kollmeier, Tel.: +49 30 2332021-65. Für Fragen rund um die Nachhaltigkeitszertifizierung nach REDcert und ISCC stehen wir Ihnen selbstverständlich ebenfalls zu Verfügung.

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