Generalversammlung des Forums Nachhaltiges Palmöl 2018

Themen der FONAP Generalversammlung 2018 waren Studienergebnisse zum Palmölmarkt in Deutschland, der Fortschritt der Kleinbauernprojekte und die Zustimmung von Fördermitteln durch das BMEL

Zur Generalversammlung am 18.10.2018 trafen sich Vorstand, Arbeitsgruppen und Mitglieder wie Unternehmen, Verbände, NGOs und Zertifizierungsgesellschaften im Haus der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in Berlin. Eröffnet wurde die Versammlung von Michael Stübgen, Parlamentarischer Staatssekretär vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Er verkündete die Fortsetzung einer dritten Förderphase bis Ende 2021, in Höhe von 1,5 Millionen Euro. In einer Podiumsdiskussion mit Arif Havas Oegroseno, Botschafter der Republik Indonesien, sowie Catalina Avila, Botschaftsrätin der Botschaft von Kolumbien, wurde zudem intensiv über das Imageproblem von Palmöl und die globalen Herausforderungen debattiert.

Neues Personal im FONAP

Die Projektleitung des Gesamtvorhabens übernimmt zukünftig Susanne Bercher-Hiss. Andreas Knoell wird zudem neuer Generalsekretär des FONAP e.V. Beide sind langjährige Experten im Palmölsektor. Daniel May, der bisher die Funktion des Generalsekretärs innehatte, scheidet nach 5 Jahren auf eigenen Wunsch aus.

Studienergebnisse Palmölmarkt Deutschland

Die Firma Meo Carbon Solutions stellte die Studienergebnisse vom Palmölmarkt in Deutschland 2017 vor. Der Anteil an zertifiziertem Palmöl in Deutschland steigt seit Beginn der Studie in 2013. Der Energiesektor ist gesetzlich verpflichtet, 100%zertifiziertes Palmöl zu nutzen. Im freiwilligen Markt liegen die Zahlen bei 55% in 2017, in 2015  waren es erst 47%. Das Ziel der Amsterdam-Erklärungen im Jahr 2020, 100%zu erreichen, ist allerdings noch ein gutes Stück entfernt. Die Lebensmittelindustrie ist der führende Sektor mit 85%, etwas weiter abgehängt befinden sich die Futtermittelindustrie mit 26%und die Chemie-/Pharmaindustrie mit 27%.

Diskussion um Palm(kern)öl-Substitution

In World Cafés wurden verschiedenen Themen vorgestellt. Ein Thema war u.a. die Substitution von Palmöl. Ilka Petersen (FONAP Vorstand) stellte den WWF Bericht „Like Ice in the sunshine“ vor. Dieser nimmt die Eisproduktion unter die Lupe und befragt verschiedene Hersteller, welche Pflanzenöle und weitere Fette sie einsetzen. Hierbei stellte sich heraus, dass Kokosöl den größten Anteil hat und vermutlich auch als Substitut für Palm eingesetzt wird. Die Schattenseite hierbei ist, dass kein zertifiziertes Kokosöl verwendet wird. Kokos wird jedoch in den gleichen oder ökologisch ähnlich sensiblen Regionen angebaut und hat einen wesentlich höheren Flächenverbrauch als Palm.
Der WWF warnt daher vor einer Substitution von zertifiziertem Palmöl mit nicht-zertifiziertem Kokosöl.

Neue Projekte zur Förderung eines Nachhaltigen Anbaus

Ein weiteres Thema handelte von Ansätzen in der Praxis, die über die Zertifizierung hinausgehen. Maike Möllers und Andreas Brede von der GIZ stellten einen jurisdiktionellen Ansatz und ihre Erfahrungen aus Indonesien vor. Sie arbeiten an einem IT-Rückverfolgbarkeitssystem für entwaldungsfreie und branchenübergreifende Lieferketten.

Anne Gérard (ehem. Georg-August-Universität Göttingen) stellte ein Projekt aus Indonesien zur Steigerung der Biodiversität vor. Ziel des Projektes ist es, Waldflächen in der Palmölplantage zu erhalten oder Restaurierungsmaßnahmen zu treffen.

Anschließend wurden Erfahrungen aus der kleinbäuerlichen Praxis vorgestellt. In Malaysia bringt die NGO Wild Asia und die NGO SAN (Sustainable Agriculture Network) unorganisierte Kleinbauern zusammen, um ihnen bessere Chancen auf dem Palmöl(kern)markt zu ermöglichen. Solidaridad hat zudem eine „farming solution“ App entwickelt, mit der Kleinbauern Zugang zu Informationen erhalten, um ihre landwirtschaftliche Management Praxis zu verbessern und um Produkte zum Marktpreis verkaufen zu können.

Fragen oder Hinweise rund um den RSPO SCC Standard richten Sie gerne an Frau Elisabeth Gebhard,  Tel.: +49 30 2332021-72.

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