Satellitenbilder für mehr Nachhaltigkeit in Lieferketten

Zur Überwachung der eigenen Lieferanten und Rohstoffproduzenten setzen immer mehr Unternehmen auf Satellitentechnik

Missachtung von Umweltschutzgesetzen z.B. durch illegale Abholzungen und Brandrodungen sorgen weltweit immer wieder für erschreckende Schlagzeilen. Und für Unternehmen wird es zunehmend herausfordernd, sicherzustellen, dass die Nachhaltigkeitskriterien, an denen man das eigene Produkt misst, auch schon beim Rohstoffproduzenten eingehalten werden.

Besonders Produkte aus Palmöl, aber auch aus Soja stehen in der Presse immer wieder negativ im Fokus. Denn zur Erschließung neuer Anbauflächen werden nicht selten geschützte Flächen gerodet und natürliche Lebensräume zerstört. Zudem wird durch die Abholzung des Regenwaldes in tropischen Ländern massiv das ohnehin schon angeschlagene Klima belastet.

Bei einer ISCC oder REDcert Nachhaltigkeitszertifizierung wird daher die Rückverfolgbarkeit bis zum Rohstoffproduzenten über eine Massenbilanz gewährleistet und von Zertifizierungsstellen wie der GUTcert überprüft. Neben sozialen und anderen Nachhaltigkeitskriterien geben die Zertifizierungssysteme vor, dass nachhaltige Biomasse nicht von Flächen mit hoher Biodiversität oder hohem Kohlenstoffvorrat (z.B. Moore) stammen darf, deren Landnutzung nach 2008 einer Änderung unterlag. Mit anderen Worten: Plantagen, für die nach 2008 Regenwald abgeholzt oder geschützte Flächen umgebrochen wurden sind Tabu.

Zusätzlich zu Vor-Ort-Besichtigungen der Plantagen gibt es mittlerweile Möglichkeiten, auf sattelitengestützte Methoden zurückzugreifen, um Anbauer von nachhaltiger Biomasse zu überwachen. Beispiele dafür sind www.globalforestwatch.org oder das in Deutschland entwickelte GRAS Tool. Die Analyse von Sattelitenbildern lässt Schlüsse auf die aktuelle Nutzung einer Fläche zu. Zudem können Änderungen der Oberflächenbeschaffenheit festgestellt und somit Landnutzungsänderungen sichtbar gemacht werden.

Die GUTcert nutzt seit einiger Zeit ebenfalls das GRAS Tool in Vorbereitung auf ISCC/REDcert Audits. Durch die sattelitengestützte Analyse von Anbauflächen können schon vor dem Audit Risiken festgestellt werden. Zudem kann die Analyse genutzt werden, um den Auditor auf kritische Flächen hinzuweisen. Durch das Zusammenspiel von Vor-Ort-Besuchen und sattelitengestützten Analysen kann ein Maximum an Konformität zu den Anforderungen der Zertifizierung gewährleistet werden.

Interessant ist auch, dass die genannten Tools nicht nur von Unternehmen und Zertifizierungsstellen genutzt werden können. Einige Funktionen stehen für jeden kostenfrei und ohne Anmeldung zur Verfügung.

Sollten Sie Fragen und Anregungen zum Thema haben, wenden Sie sich gerne an Herrn Fabian Kollmeier.

Bei Interesse an einer Zertifizierung nach ISCC oder REDcert bereitet Ihnen unser Team für Lieferkettenzertifizierung gerne ein Angebot vor.

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