Druckluft sparen mit Künstlicher Intelligenz

Forscher des Fraunhofer IPA haben eine Künstliche Intelligenz („KI“) entwickelt, die Druckluftanlagen effizienter machen kann

Druckluftanlagen sind ineffizient! In Deutschland sind ca. 60.000 Druckluftanlagen in Betrieb und verbrauchen jedes Jahr 16,6 TWh. Das macht 7 Prozent des gesamten Stromverbrauchs der heimischen Industrie aus. Am Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) wurde nun das größte Einsparpotenzial aufgezeigt: Leckagen-Reduktion. Dadurch ließen sich die Kosten um bis zu 30 Prozent reduzieren.

Bisher wurden Leckagen über Ultraschallmessgeräte aufgespürt, doch das geht nicht immer mühe- und gefahrlos, da viele Teile der Druckluftanlage nicht zugänglich sind und Leckagen nur schwer bi gar nicht mit dem bloßen Auge zu erkennen sind. Ultraschallmessgeräte hingegen spüren für den Menschen nicht hörbare Frequenz auf. Bis jetzt.

Leckagen werden nicht nur lokalisiert

Künstliche Intelligenz soll jetzt der Verschwendung ein Ende setzen. In einer Demonstrationsanlage strömt Druckluft durch intakte Schläuche oder wahlweise durch nicht sichtbare undichte Stellen und Verbindungen. Aktoren arbeiten, Demonstratoren messen ob Luft mit mehr oder weniger Druck durch die Schläuche strömt, ermitteln den Durchfluss, die Positionen der Aktoren, den Zustand der Ventile und erfassen Ultraschallsignale.

Alles wird in der Cloud gespeichert. „Der Demonstrator schafft also die Basis für unsere datengetriebene Produktionsforschung, etwa durch das Trainieren selbstlernender Algorithmen“, erklären die Forscher. Dieser Algorithmus soll auf Industrieanwendungen übertragen werden um dann Leckagen nicht nur zu ermitteln und zu lokalisieren, sondern auch gleich das defekte Bauteil über eine App einzukaufen. Dadurch können nicht nur die Ausfallzeiten auf ein Minimum reduziert werden, auch der Druckluftverschwendung kann ein Ende gesetzt werden.

Übrigens: Wer systematisch gegen Energieverschwendung vorgeht, spart nicht nur Geld, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag für die Umwelt und ein (eventuell vorhandenes) Energiemanagementsystem.

Fragen oder Hinweise richten Sie gerne an das GUTproduziert-Team.

Quelle: Pressemitteilung „Algorithmen gegen Druckluft-Verschwendung“ vom 26.06.2019, Fraunhofer IPA

Zurück