FNR/KTBL-Biogaskongress in Leipzig

Etwa 190 Teilnehmer aus Praxis und Wissenschaft diskutierten über aktuelle technische Lösungen, mögliche Betriebskonzepte und Zukunftsperspektiven der Biogasbranche

Mit 30 Kongressbeiträgen und rund 35 wissenschaftlichen Posterbeiträgen wurde am 9. und 10. September in Leipzig zum Kongress „Biogas in der Landwirtschaft – Stand und Perspektiven“ geladen. Vertreten waren Universitäten, Forschungszentren und Institute, aber auch Betreiber, Behörden und Fachverbände. Auch die GUTcert war für Sie vor Ort.

Leidenschaftliche, kontroverse Diskussionen über die Aussichten von Biogasanlagen

Zentral Frage war, welche Handlungsoptionen und Szenarien auf Anlagenbetreiber in der Post-EEG-Ära zukommen werden. So prallten gleich zu Beginn entgegengesetzte Meinungen über die zukünftige Rolle der Biogasbranche aneinander. Einige Referenten zeichneten ein eher düsteres Bild: Es fehlt eine fortführende Vergütung des EEG. Und auch die Verdrängung des Verbrennungsmotors vom Markt sorgt für Verstimmung, da dies mit einer schwindenden Nachfrage für Biomethan als Kraftstoff einhergeht.

Andere unterstrichen hingegen die zentrale Bedeutung von Biogasanlagen als Brückentechnologie in Bezug auf die Energiewende und deren energiesystemaren Dienstleistungen insbesondere in lokalen und regionalen Stromnetzen. Und auch die erheblichen Treibhausgasminderungsleistungen für die Landwirtschaft sind nicht zu unterschätzen.

Essenz: Forderung nach rechtlichen Rahmenbedingungen und Visionen

Die weit auseinandergehenden Zukunftsvisionen machten deutlich, wie wichtig präzise politische Rahmenbedingungen sind. Dr. Jan Liebetrau vom Deutschen Biomasse-Forschungszentrum (DBFZ) offenbarte die fehlende Strategie der Bundesregierung. Viele Betreiber sind verunsichert, auch, weil sich die rechtlichen Rahmenbedingungen ständig ändern. Gerade die aktuelle Debatte um eine CO2-Bepreisung lässt die Branche jedoch weiter hoffen: So müssten durch politische Rahmenbedingungen fossile Brennstoffe endlich schlechter gestellt werden als erneuerbare.

Fragen oder Hinweise richten Sie gerne an Herrn Patrick Bastian

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