Schulung für Emissionshandel-Betriebsbeauftragte

Am 21.11.19 lud die GUTcert zur Betreiberschulung ins Golden Tulip Hotel. Vermittelt wurden aktuelle Entwicklungen im EU-ETS und zur Antragsstellung der 4. Handelsperiode

Nach Abschluss der Emissionsberichterstattung für das Berichtsjahr 2018 am 31.03.2019 und der Antragstellung für kostenlose Zuteilungen in der vierten Handelsperiode am 29.06.2019, ist es Zeit, die kommenden Aufgaben ins Visier zu nehmen.

GUTcert Betreiberschulung

Dazu veranstaltete die GUTcert eine Schulung, die sich insbesondere an die Emissionshandel-Betriebsbeauftragten von Anlagenbetreibern richtete. Verschiedene Fachreferenten präsentierten die aktuellen Entwicklungen und Auslegungsfragen zur Emissionsberichterstattung 2019 und die weiteren Abläufe der Antragsstellung in der vierten Handelsperiode. Praxisbeispiele aus erster Hand sorgten dafür, dass der theoretische Input greifbar wurde und gaben den Teilnehmern die Möglichkeit, ihre eigene Überwachungsmethodik zu reflektieren und Verbesserungspotenzial zu orten.

Die Fachvorträge im Einzelnen

  • Mikel Werner von der Siemens AG legte den Schwerpunkt auf bestehende Überwachungspläne und aktuelle fachliche Auslegungen zur Emissionsberichterstattung. Außerdem erläuterte er, wie die zusätzlichen Anforderungen für die vierte Handelsperiode in bestehende Prozesse und Abläufe der Emissionsberichterstattung integriert werden können.
  • Kerstin Kallmann von der DEHSt stellte den zeitlichen Ablauf der Zuteilungsverfahren von Nachforderungen der EU-KOM bis zur endgültigen Zuteilung der beantragten Berechtigungen dar. Sie beleuchtete zudem, wie Methodenpläne und Mitteilungen zum Betrieb für die vierte Handelsperiode umgesetzt und gestaltet werden. Auch bei ihr lag der Fokus darauf, wie die geltenden gesetzlichen Regelungen aktuell ausgelegt werden und welche Risiken sich daraus für Anlagenbetreiber ergeben.
  • David Kroll von der GUTcert GmbH gab Einblicke in das Verifizierungsverfahren, indem er den Ablauf einer Verifizierung nachzeichnete. Im Einzelnen waren dies die Vorbereitung und Auditplanung, die Auditdurchführung und Dokumentation, die Plausibilitäts- und Stichprobenprüfung und die Auswahl der Hierarchie der Datenquellen. Am Ende erhielten die Teilnehmer einen Ausblick auf die Anforderungen der vierten Handelsperiode.
  • Über aktuelle Preisentwicklungen der CO2-Zertifikate, deren Einflussfaktoren und Marktmechanismen referierte Maximilian Herstatt von Vertis Environmental Finance. Er zeigte dabei auch Strategien und Möglichkeiten für den Zukauf von Zertifikaten vor dem Hintergrund der Kosten- und Risikominimierung auf.
  • Die abschließende Präsentation von David Kroll, Mikel Werner und Frank Blume (GUTcert) beinhaltete aktuelle Rechtsurteile des EuGH und BGH sowie ein Praxisbeispiel zum Thema Unsicherheitsbetrachtung bei Messgeräten. Außerdem wurde das Brennstoffemissionshandelsgesetz und die aktuellen Änderungen in den Leitfäden der DEHSt und der FMS-Anwendung thematisiert.

Sehr positives Feedback

Viele Fragen der Betreiber konnten in den Gesprächen mit den Dozenten geklärt werden, so etwa die Methodik für die Mitteilung zum Betrieb (MzB) in den kommenden zwei Jahren. Hier wurde klargestellt, dass die Betreiber die MzB für die Jahre 2019 und 2020 nach wie vor nach der Methodik gemäß ZuV 2020 erstellen, diese im Rahmen der Emissionsberichterstattung für das Jahr 2021 aber gemäß Eu-ZuVO anfertigen müssen.
Alle Vorträge und insbesondere die sich daraus entfaltenden Diskussionen und Fragerunden wurden von den Teilnehmern durchweg sehr positiv bewertet.

Ansprechpartner

Wenn Sie Fragen oder Hinweise zum Thema Emissionshandel-Betriebsbeauftragte haben, wenden Sie sich gerne an David Kroll oder Frank Blume.

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