ResponsibleSteel: Wie schaffen wir die Transformation zum grünen Stahl?

Eine klimaneutrale Wirtschaft ist nur durch eine grüne Stahlproduktion möglich – für eine Transformation ist die Branche auf zielgerichtete politische Rahmenbedingungen angewiesen

Stahl ist der am meisten verwendete Wertstoff und für viele Branchen als Ausgangsmaterial von essenzieller Bedeutung. Ungefähr 7-9% der globalen Treibhausgasemissionen entfallen auf die Stahlproduktion. Dieser Anteil verdeutlicht, dass die auf politischer Ebene vorgegebenen Klimaschutzziele (z.B. Pariser Klimaabkommen, EU-Klimaziele) nur erreicht werden können, wenn die Stahlproduktion insgesamt grüner gestaltet wird. Dafür müssen die Produktionsverfahren (v.a. die Hochofen-Konverter-Route) angepasst und auf klimaneutrale Beine gestellt werden.

Rahmenbedingungen für eine grüne Transformation

In der Theorie ist eine CO2-freie Verfahrensumstellung mit den zur Verfügung stehenden technischen Mitteln möglich. Dabei wird u.a. auf wasserstoffbasierte Produktionsprozesse und die Ausweitung der Elektrostahlproduktion mit Hilfe von Stahlschrott gesetzt. Jedoch bedeutet das Entwickeln und Integrieren neuer Technologien sehr hohe Investitionssummen und auch höhere Betriebskosten im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren.

Für Stahlunternehmen, die sich dieser gesellschaftlichen Herausforderung stellen, ist dies ein erheblicher Wettbewerbsnachteil, dem durch zielgerichtete politische Rahmenbedingungen und Fördermaßnahmen entgegengewirkt werden muss.

Die Wirtschaftsvereinigung Stahl stellt folgende industriepolitische Kernmaßnahmen als elementar für eine grüne Transformation unter Aufrechterhaltung einer fairen Wettbewerbsfähigkeit und einer Verhinderung von Carbon Leakage heraus:

  • Zuteilung von kostenfreien Zertifikaten im europäischen Emissionshandelssystem (EU ETS) fortführen, um direkte CO2-Kosten zu reduzieren
  • CO2-bedingte Strompreissteigerungen für Industrieanlagen kompensieren
  • CO2-Grenzausgleich prüfen, sollten die genannten Instrumente nicht als Schutz vor Carbon Leakage ausreichen
  • „Carbon Contracts for Difference“ implementieren, um die Einführung CO2-armer Verfahren zu fördern.
  • Durch Entlastungen bei Umlagen und Abgaben die Energie- und Strompreise auf nationaler Ebene wettbewerbsfähig halten

ResponsibleSteel - der Standard für eine nachhaltige Stahlindustrie

Der ResponsibleSteel Standard ist der erste umfassende Nachhaltigkeitsstandard für die Stahlbranche. Der Standard stellt branchenspezifische Anforderungen an die drei Nachhaltigkeitsbereiche Umwelt, Soziales und Governance.

Als erste deutsche akkreditierte Zertifizierungsstelle unterbreiten wir Ihnen gerne ein Angebot zur Zertifizierung nach dem ResponsibleSteel Standard.

Bei Fragen rund um das Thema ResponsibleSteel melden Sie sich bitte bei Herrn Michael Mattersteig.

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