Veröffentlichung des neuen ResponsibleSteel™-Standard 2.0

Ab sofort können auch Stahlerzeugnisse als nachhaltig zertifiziert werden

Drei Jahre nach der ersten Veröffentlichung des Nachhaltigkeitsstandards für die Stahlbranche im Jahr 2019 kommt nun eine neue Version auf den Markt, die einen noch größeren Fokus auf Treibhausgasemissionen und die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen legt. Stahlerzeuger können nun nicht nur als „ResponsibleSteel certified site“ zertifiziert werden, sondern auch ihre Produkte als „ResponsibleSteel certified steel“ kennzeichnen lassen.

Genau zur richtigen Zeit

Die Version 2.0 wird in einer kritischen Zeit veröffentlicht, denn die Reduktion von Treibhausgasemissionen wird immer wichtiger. ResponsibleSteel gibt nun Stahlherstellern und auch allen Stakeholdern in der Lieferkette ein weiteres wichtiges Instrument, um dem gemeinsamen Ziel näher zu kommen.

ResponsibleSteel ist der Ansicht, dass die Veröffentlichung dieses Standards ein klares Signal an die Stahlkunden, den Markt, die Investoren, die politischen Entscheidungsträger und die Regierungsverantwortlichen senden wird – ein Signal, dass es sich um einen Standard handelt, dem die Welt vertrauen kann, der vollkommen transparent ist, der gegen Greenwashing vorgehen wird und der letztendlich den Weg für eine im Kern nachhaltige Net-Zero-Stahlindustrie ebnen wird.

Hintergrund

Das Problem: Die IEA sagt, dass die Stahlindustrie ihre CO2-Emissionen bis 2050 um mehr als 90% reduzieren muss, wenn die internationale Gemeinschaft ihre Zusagen einhalten will, die Erwärmung auf etwa 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Mit anderen Worten: Die Zeit drängt, und damit die Branche auf dem richtigen Weg ist, müssen die Emissionen noch in diesem Jahrzehnt erheblich gesenkt werden.

Die weltweite Stahlproduktion beläuft sich heute auf 1,8 Milliarden Tonnen – und ist damit einer der am meisten genutzten Werkstoffe der Menschheit. Stahl wird auch als eine der wichtigsten Ressourcen für die Zukunft angesehen. Vieles von dem, was aufgrund der Klimakrise für eine systematische Transformation benötigt wird, wird aus Stahl hergestellt werden. Und in den Entwicklungsländern werden umfangreiche Infrastrukturprojekte erforderlich sein, um die Lebensqualität zu verbessern. Bis 2050 wird die Welt voraussichtlich 2 bis 2,5 Milliarden Tonnen Stahl produzieren.

Was ist ResponsibleSteel?

ResponsibleSteel ist eine internationale, gemeinnützige Multi-Stakeholder-Organisation. Aus der ganzen Welt sind Unternehmen aus allen Bereichen der Stahlversorgungskette, zivilgesellschaftliche Gruppen, Verbände und andere Organisationen mit Interesse an einer nachhaltigen Stahlindustrie beteiligt.

Die Vision von ResponsibleSteel ist, dass der Beitrag von Stahl zu einer nachhaltigen Gesellschaft maximiert wird. Die Aufgabe von ResponsibleSteel besteht darin, die verantwortungsvolle Beschaffung, Produktion, Verwendung und das Recycling von Stahl zu fördern:

  • Bereitstellung eines Multi-Stakeholder-Forums, um Vertrauen aufzubauen und einen Konsens zu erzielen
  • Entwicklung von Normen, Zertifizierungen und ähnlichen Instrumenten
  • Förderung positiver Veränderungen durch die Anerkennung und Verwendung von verantwortungsvollem Stahl

Der ResponsibleSteel-Standard soll die verantwortungsvolle Produktion von Stahl unterstützen und ist ein Instrument zur Verwirklichung der Vision von ResponsibleSteel.

Wer kann sich zertifizieren lassen?

Nach ResponsibleSteel zertifiziert werden können alle Standorte von Stahlproduzenten und Standorte von Unternehmen, die damit verbundene Tätigkeiten ausführen und/oder Stahlprodukte erzeugen (z.B. Verarbeitung von Rohstoffen für die Stahlproduktion, Oberflächenbehandlung, Warm- und Kaltwalzung, Produktion von Stahldraht, Produktion von Stahlrohren).

Nicht zertifizierungsfähig sind Standorte von Bergbaufirmen, Dienstleistungsanbietern und Unternehmen, die Endprodukte herstellen (z.B. Automobilhersteller).

Voraussetzung ist die Mitgliedschaft bei ResponsibleSteel sowie eine bestehende Zertifizierung nach der ISO 14001.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website.

Ansprechpersonen

Haben Sie Fragen zum Thema ResponsibleSteel? Wenden Sie sich gerne an Tamara Poguntke.

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