Erfolgreicher Erfahrungsaustausch „Kommunales Energiemanagement“ beim Kreis Viersen
Am 22.01.2020 trafen sich in Viersen Vertreter des kommunalen Energie- und Klimaschutzmanagements zum Austausch von Best Practices
„Wir wollen ein Vorbild im kommunalen Energiemanagement sein.“ – so die deutliche Aussage von Niklas Vath, Energiemanager des Kreises Viersen, im Gespräch mit den Teilnehmern des Erfahrungsaustausches. Schon seit 2015 mit dem Thema betraut und seit 2017 mitverantwortlich für die Zertifizierung nach ISO 50001 erläutert er den Weg des Kreises zum Energiemanagementsystem und die bisherigen Erfahrungen. Zudem stellt er sich den zahlreichen Fragen der Vertreter der teilnehmenden Städte und Gemeinden.
Mit dabei waren auch die Experten von B.A.U.M. Consult, Ökozentrum NRW und der GUTcert, welche mit Antworten und Hinweisen zu den Themenbereichen Umsetzung sowie Zertifizierung der ISO 50001 und des kommunalen Klimamanagements zur Verfügung standen.
Unterstützung der Politik, Kommunalrichtlinie und praktische Umsetzungsbeispiele im Fokus
Zur Veranstaltung wurde deutlich, dass die Energie- und Klimamanager von zahlreichen Themen bewegt werden. Vielfache Anknüpfungspunkte für Fragen boten die von Herrn Vath präsentierten Praxisbeispiele, wie das Energiemanagementsystem in Viersen mit allen Beteiligten gelebt wird. Vom engagierten Hausmeister einer Schule, der ein Belohnungsprojekt für die Schüler ausruft, über die alltägliche Arbeit mit dem Management von Energiedaten bis zum Umgang mit politischen Entscheidungsträgern führte die Diskussion der Teilnehmer.
Bruno Wesch, Abteilungsleiter des Gebäudemanagements, und sein Energiemanager Niklas Vath machen anderen Kreisen und Kommunen Mut, ebenfalls ein zertifiziertes Energiemanagement (EnMS) anzustreben. Natürlich sind einige Hürden zu bedenken, allerdings zeigten die Viersener jeweils passende Lösungen auf. Zwei zentrale Bedenken sind die stetige Integration und Beteiligung der Mitarbeiter sowie die Unterstützung durch politische Gremien und durch die Bereitstellung von Haushaltsmitteln. Der Kreis Viersen hat für sich erkannt, dass vor allem die Wertschätzung der beteiligten Mitarbeiter und das „Abholen“ dieser an Ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen und den Schnittpunkten zum EnMS essentiell ist.
Und auch im Umgang mit der Politik setzt man auf wenige, aber dafür umso klarere Zahlen, Daten und Fakten. Man ist sich in der Runde einig: Ist die Bestätigung des Landrates zur Einführung und Zertifizierung der ISO 50001 einmal gesichert und mit sinkenden Energiekosten belegt, wird dieser so schnell seine Verpflichtung nicht wieder zurückziehen können. Vor allem vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ausrichtung im Bereich des Klimaschutzes könne man sich dies nicht mehr leisten.
Thema war natürlich auch die seit 01.01.2019 in Kraft getretene Kommunalrichtlinie und deren Anforderungen zur Förderung der ISO 50001. Aktuell stellt die Verpflichtung zur Beantragung der Förderung der Zertifizierung zusammen mit der Antragsstellung zur Förderung der Beratungsleistung ein großes Hemmnis dar, da Unsicherheit besteht ob man innerhalb der 36 Monate-Frist (lt. Kommunalrichtlinie) es zu diesem Punkt schafft.
Haben Sie Fragen oder Hinweise zum Thema kommunales Energie- und Klimamanagement? Wenden Sie sich gerne an Sarah Stenzel. Passende Schulungen zur ISO 50001 finden Sie bei der Akademie.