Fortschritte bei der Überarbeitung der Scope-2-Guidance
Die GHG Protocol Initiative arbeitet derzeit an einer Aktualisierung ihrer Unternehmensstandards, da-runter die im Jahr 2015 veröffentlichte Scope-2-Guidance.
Ziel ist, das Erfassen von Emissionen aus dem Stromverbrauch zu verbessern und Unternehmen eine glaub-würdige Berichterstattung zu ermöglichen. Hintergrund hierfür sind veränderte Marktbedingungen, wachsen-de Anforderungen an Transparenz und neue Klimaziele.
Die überarbeitete Scope-2-Guidance soll künftig strengere Regeln für die Anrechnung von Ökostrom enthal-ten. Emissionen sollen zeitlich und regional genauer zugeordnet werden, sodass Stromverbrauch und Her-kunft besser zusammenpassen. Ein Unternehmen soll etwa nicht mehr 100% erneuerbare Energie anrechnen können, wenn der Strom aus einer anderen Region stammt und nicht tatsächlich genutzt wird.
Ergänzend dazu wird ein neuer Indikator entwickelt: Der „Marginal-Emissions-Impact“. Dieser soll aufzeigen, inwieweit Ökostromkäufe tatsächlich fossil erzeugten Strom verdrängen, auch wenn sie nicht direkt den eigenen Verbrauch abdecken. So wird neben einer präziseren Bilanz auch der tatsächliche Klimanutzen transparent gemacht.
Die Scope-2-Technical-Working-Group arbeitet derzeit an konkreten Vorschlägen, die 2027 veröffentlicht und danach schrittweise umgesetzt werden sollen. Dabei wird auch auf Praxistauglichkeit geachtet, etwa durch Übergangsfristen, Ausnahmen für kleinere Unternehmen und die Anrechnung bestehender Verträge.
Interessierte haben noch in diesem Jahr die Möglichkeit, sich im Rahmen einer öffentlichen Konsultation einzubringen. Weitere Informationen und Updates stellt das GHG Protocol online zur Verfügung.
Ansprechperson
Haben Sie Fragen oder Hinweise zum Thema? Wenden Sie sich gerne an Manuel Felgentreff.
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