Zertifizierung von Transformationskonzepten

Zertifizierung Ihrer Treibhausgasbilanz für geförderte Transformationskonzepte

Die aktuellen Informationen zur Förderung finden Sie hier auf der Seite des Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie.

Was sind die vom BMWi geförderten Transformationskonzepte in der EEW?

In den geförderten Transformationskonzepten sollen die Unternehmen ihre Methodik zur Erfassung der aktuellen Treibhausgasemissionen (IST-Zustand) sowie ein daraus abgeleitetes, längerfristiges und konkretes Treibhausgasziel darlegen und analysieren.

Um den Weg hin zur Klimaneutralität zu bestreiten, sollen die kurzfristigen und langfristigen Dekarbonisierungsstrategien in den Transformationskonzepten zusätzlich mit konkreten Maßnahmen und Einsparkonzepten hinterlegt werden.

Was wird ab dem 01.11.2021 staatlich gefördert?

Gefördert werden die Kosten, die durch die ggf. beauftragten Beratungs­organisationen beim Erstellen der Bilanzen und Transformationskonzepte und bei der Zertifizierung der Treibhausgasbilanzen durch Prüfungsgesellschaften entstehen.

Weiterhin sollen auch die anfallenden Kosten für erforderliche Messungen, Datenerhebungen und Datenbeschaffungen und weitere im Zusammenhang mit dem Transformationskonzept entstehende Kosten gefördert werden.

Wie hoch sind die staatlichen Förderungen für das Transformationskonzept und was wird gefördert?

Gefördert werden alle beihilfefähigen Ausgaben mit bis zu 50 %, für kleinere und mittlere Unternehmen (KMUs) mit bis zu 60 %. Die maximale Fördersumme beträgt 80.000 €.

Zu den förderfähigen Kosten zählen:

  1. die Erstellung und Zertifizierung einer CO2-Bilanz (Treibhausgasbilanz/Carbon Footprint)
  2. die Kosten für Energieberater und andere Beratungskosten inklusive der Einführung von Umsetzungsprozessen im Unternehmen (Klimaschutzmanagement)
  3. die Kosten für erforderliche Messungen, Datenerhebungen und Datenbeschaffungen
  4. mögliche weitere Kosten, die im Zusammenhang mit der Erstellung des Transformationskonzeptes entstehen

Weitere Informationen finden Sie auf dem Informationsblatt des BMWi unter folgenden Link.

Die GUTcert kann Ihre Treibhausgasbilanz zertifizieren, aber worum geht es dabei genau?

Die geförderten CO2-Bilanzen (Treibhausgasbilanzen) Ihres Unternehmens oder auch der sogenannte Corporate Carbon Footprint (CCF) ist der Treibhausgasfußabdruck für ganze Unternehmen. Er setzt sich zusammen aus den direkten und indirekten Emissionen der gesamten Organisation: direkt im Unternehmen, an einem Standort oder in einem Unternehmensteil.

Zu den direkten Emissionen gehören etwa die Emissionen des firmeneigenen Kraftwerks oder Fuhrparks, aber auch jene, die durch Industrieprozesse (zum Beispiel bei der Zement- oder Kalkproduktion) verursacht werden.

Indirekte Emissionen, also Emissionen außerhalb der Unternehmensgrenzen, umfassen etwa den Strom- und Wärmeverbrauch, sowie weitere indirekte Emissionen, zum Beispiel Reisen von Mitarbeitenden oder aus dem Kundenbereich, aber auch Transporte und Emissionen aus der Vorkette der eingesetzten Rohstoffe. Diese werden in sogenannte Scopes eingeteilt.

Wichtig: Für die staatliche Förderung Ihres Transformationskonzeptes sind Scope 1 und 2 verpflichtend zu bilanzieren. Die Bilanzierung von Scope 3 ist optional. Für ein systematisches Klimaschutzmanagement und zur Absicherung Ihrer Klimaschutzrisiken sollte eine valide Treibhausgasbilanz immer auch die indirekten Emissionen aus Scope 3 beinhalten.

Was sind die Scopes der Treibhausgasbilanz?

Die Treibhausgasbilanz umfasst 3 Scopes:

  • Scope 1: Direkt im Unternehmen, an einem Standort oder in einem Unternehmensteil anfallende Emissionen, beispielsweise aus der Nutzung des firmeneigenen Kraftwerks oder Fuhrparks.
  • Scope 2: Indirekte, durch die externe Energieversorgung eines Unternehmens entstehende Emissionen. Beispiele wären der Bezug von Strom und Wärme.
  • Scope 3: (Optional) Indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette. Diese Kategorie ist sehr breit und beinhaltet beispielsweise Emissionen aus Dienstfahrten, Herstellung der Zuliefererprodukte, Transporten und eingekauften Dienstleistungen.

Weitere Informationen finden Sie unter unserer Informationsseite klimaneutralität.de.

Eine Treibhausgasbilanz oder der sog. Carbon Footprint dient als Management-Tool für die Umsetzung und Planung von im Transformationskonzept geforderten Emissionsreduktionsmaßnahmen. Es zeigt den sog. IST-Zustand des Unternehmens, bezogen auf die Treibhausgasemissionen.

Weitere Vorteile sind:

  • Eine externe Zertifizierung der THG-Bilanz sichert die Bericht­erstattung ab, verbessert die Reputation und dient als Nachweis für die Glaubwürdigkeit Ihres Transformationskonzeptes.
  • Durch eine detaillierte Prüfung der Vollständigkeit und Methodik, mit der Sie die Daten ermitteln, erhalten Sie eine belastbare Basis, um Ihre tatsächlichen THG-Quellen zu identifizieren.
  • Nutzen Sie Ihr akkreditiertes Zertifikat nach ISO 14064-1 oder GHG Protocol Corporate Accounting and Reporting Standard als vertrauensbildende Maßnahme für Ihre PR- und Marketingzwecke.

Die externe Prüfung durch eine unabhängige Stelle erhöht die Glaubwürdigkeit der erstellten Treibhausgasbilanz. Oberstes Gebot ist dabei, dass vollständig, unabhängig und ohne Interessenkonflikte geprüft wird, also dass die Zertifizierungsstelle beim Erstellen Ihrer THG-Bilanz in keiner Form mitgewirkt hat.

Akkreditierte Zertifizierungsstellen werden regelmäßig durch die Akkreditierungsstellen der europäischen Staaten kontrolliert; in Deutschland ist das die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS). Nicht-akkreditierte Zertifikate sollten sehr kritisch hinterfragt werden!

Für die staatliche Förderung der Zertifizierung der Treibhausgasbilanz durch das BMWi sind zwei Standards anerkannt:

Beide Standards definieren die Grundsätze und Anforderungen für die Quantifizierung und Berichterstattung von THG-Emissionen und deren Abbau. Dazu gehören die Gestaltung, Entwicklung, Verwaltung, Berichterstattung und Überprüfung des THG-Inventars einer Organisation.

Den Aufwand für eine Zertifizierung des Carbon Footprints Ihrer Organisation kalkulieren wir individuell in Abhängigkeit von Unternehmensgröße und -komplexität, Anzahl der Produktionsstandorte, Datenbeschaffungsaufwand und Produktportfolio.

Prüfen Sie, welche Voraussetzungen bereits bestehen, Ihr Transformations­konzept anhand bestehender Systeme, z.B. die ISO 9001, 14001, 50001 oder EMAS, zu entwickeln: Viele der benötigten Daten wurden ggf. bereits im Rahmen eines Energiemanagementsystems erhoben.

Wie läuft eine Zertifizierung der Treibhausgasbilanz ab?

Ablauf der Zertifizierung der Treibhausgasbilanz

Weitere Infos / Leitfaden

Leitfaden vom Energiemanagement zum  Klimamanagement

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Sie haben bereits ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001? Dann haben Sie es auch nicht mehr weit zum Klimamanagement: Wie das geht, zeigt Ihnen strukturiert unser Leitfaden – über 5 Stufen in14 Schritten.

Häufige Fragen

Lesen Sie in unseren FAQ die Antworten zu den häufig gestellten Fragen zum Carbon Footprint.